E-Learning im Gesundheitswesen – Anwendungsbereiche und Chancen

#E-Learning Trends
10.07.2019

Eine hohe Fluktuation, daraus resultierender Personalmangel und ein stetig wachsender Kostendruck machen es notwendig, in der Aus- und Weiterbildung von Mitarbeitern im Gesundheitswesen neue Wege zu gehen. E-Learning kann eine Lösung sein. Digitale Lernsysteme sind im Vergleich zu herkömmlichen Unterrichtsformen günstiger umzusetzen und können dazu beitragen, die Mitarbeitermotivation zu erhöhen und die Bindung an das Unternehmen zu verstärken. So bleiben wichtige Personalressourcen erhalten. E-Learning kann bereits im Onboarding beginnen und sich durch die gesamte Karriere ziehen. Wie sieht das in der Praxis konkret aus?

Schulungen und Weiterbildungen für das perfekte Onboarding im Gesundheitswesen

Onboarding ist der Prozess, neue Mitarbeiter im Unternehmen willkommen zu heißen und sie umfassend in ihren Job einzuführen. Die ersten Tage und Wochen im Unternehmen entscheiden maßgeblich darüber, ob der Mitarbeiter sich wertgeschätzt und wohl fühlt. Nur dann wird er motiviert gute Leistungen bringen. Mit einem E-Learning-Management-System haben Sie die Möglichkeit, Personal im Gesundheitssektor vom ersten Tag an zu schulen und auf ihre individuellen Aufgaben vorzubereiten. Strukturen, Abläufe und Regeln lassen sich effektiv übermitteln und die Mitarbeiter werden so digital auf die Praxis vorbereitet.

Digitales Onboarding hat im Vergleich zum herkömmlichen Prozess zahlreiche Vorteile. Zeitaufwendige Redundanzen werden vermieden, der Aufwand für das Personal minimiert1. Das ist im Gesundheitswesen vor dem Hintergrund des steigenden Personal- und Zeitmangels enorm wichtig. Mit digitalen Lerneinheiten können Sie eine interne Willkommenskultur entwickeln und dem neuen Personal den Einstieg wesentlich erleichtern. Das steigert die Motivation, der „Neue“ fühlt sich wertgeschätzt und eignet sich wichtiges Wissen gerne an.

Onboarding in der Healthcare-Branche mit digitalen Mitteln: So funktioniert es

Die ersten Tage entscheiden – und zwar nicht die im Unternehmen, denn ein optimales Onboarding beginnt bereits vorher. Sobald die neue Pflegekraft den Arbeitsvertrag unterschrieben hat, kann es losgehen: Gewähren Sie ihr schon dann Zugriff auf das interne E-Learning-System. Die Motivation ist dann erfahrungsgemäß hoch und die Chance groß, dass der oder die Neue sich gleich den einen und anderen Kurs anschauen wird.

Medizinische E-Learning-Module können Wissenslücken schon vor dem ersten Arbeitstag schließen und informieren etwa über Compliance-Regeln und interne Abläufe. Für optimal erstelle E-Learnings im Healthcare-Bereich gelten derweil dieselben Regeln wie für andere Branchen. Sie sollten

  • an unterschiedliche Lernstile und Wissensstände anpassbar sein,
  • rund um die Uhr und idealerweise mobil verfügbar sein,
  • interaktive und kommunikative Elemente enthalten.

Persönlicher Kontakt: Mentoring, Lerngruppen und Feedback

Bei der Einarbeitung können Mentorings und Lerngruppen das digitale Onboarding effektiv unterstützen. Ob das Mentoring einzeln oder in der Gruppe erfolgt, ist für den Erfolg weniger relevant – hier spielen eher die internen Abläufe und die verfügbaren Ressourcen eine Rolle. Vor allem geht es um den Austausch von Erfahrungen, etwa von medizinischen Erfahrungen und technischen Kenntnissen.

Im persönlichen Gespräch sollten Ziele definiert und regelmäßig überprüft werden. Feedback ist in den ersten Wochen und Monaten im neuen Unternehmen ein wichtiger Faktor für den Zufriedenheitsgrad: Der Mitarbeiter bekommt durch regelmäßige konstruktive Rückmeldungen das Gefühl, dass sein Arbeitgeber seine persönliche Entwicklung ernst nimmt und er etwas dafür tut, damit er seine Ziele erreicht.

E-Learning im Healthcare-Sektor: Weitere Anwendungsbereiche

Nicht nur im Onboarding spielt E-Learning im Gesundheitswesen eine immer wichtigere Rolle. Auch für die Weiterbildung sind digitale Kurse in der Branche auf dem Vormarsch. Das hat viele gute Gründe2:

  • Sie ermöglichen zeit- und ortsunabhängiges Lernen.
  • Sie können effektiver sein als herkömmliche Lernmethoden.
  • Sie sparen Geld und Ressourcen.
  • Wichtige Informationen lassen sich schnell und unkompliziert wieder aufrufen, wenn sie benötigt werden.
  • Sie lassen sich an alle Wissensstände und Lerntypen anpassen und erhöhen so die Lernmotivation.

Zeit und Geld sind im Gesundheitswesen bekanntermaßen knapp. Für Frontalunterricht bleibt kaum Zeit und er lässt sich aufgrund des Schichtsystems kaum effektiv organisieren. E-Learnings sind für die Weiterbildung von Mitarbeitern im Gesundheitswesen daher die beste Lösung: Die Kurse lassen sich unabhängig von Zeit und Ort überall durchführen und sollten daher auf mobile Anwendungen optimiert werden.
So können Pflegekräfte und Ärzte etwa am Wochenende oder auf dem Weg zur Arbeit darauf zugreifen und übersichtliche „Lernhäppchen“ erarbeiten.

E-Learning ist effektiver – Zeit und Kostenfaktoren

Dass Lektionen überall erledigt werden können, lässt Skeptiker aufhorchen: Sind die Kurse überhaupt effektiv, gibt es einen Lerneffekt? Eine Studie der Word Health Organization3 fand heraus, dass E-Learning für Mitarbeiter im Gesundheitswesen genauso effektiv ist wie herkömmliche Unterrichtsmethoden – abgesehen vom Zeitfaktor, der ein klarer Pluspunkt für digitales Lernen ist. In E-Learnings lässt sich eine Vielzahl von interaktiven Elementen integrieren – Audio-Dateien, Videos, Feedback-Funktionen und Diskussionsrunden –, die persönliche Interaktion längst ersetzen können.
Letztendlich sparen digitale Kurse zudem viel Geld: Statt in Trainer, Lernmaterialien und womöglich externe Schulungsräume zu investieren, lassen sich E-Learnings bereits mit überschaubarem monetärem Aufwand realisieren. Die Endgeräte besitzen die meisten Angestellten im Gesundheitswesen bereits – Stichwort BYOD (Bring your own Device – Tablets, Smartphones oder Notebooks). Vor dem Hintergrund des steigenden Kostendrucks ist das ein enorm wichtiger Faktor.

Den Anschluss behalten – Digitalisierung im Gesundheitswesen

Umdenken ist angesagt: Längst ist die Healthcare-Branche auf dem Weg in die Digitalisierung4. Verschiedene gesetzliche Maßnahmen treiben das immer weiter voran, zum Beispiel der Entwurf des Terminservice- und Versorgungsgesetzes (TSVG) im Frühjahr 2019. Dazu kommt, dass jüngere Mitarbeiter E-Learnings vielfach bereits aus ihrer Ausbildung kennen und mit digitalen Lernsystemen aufgewachsen sind5. E-Learning sowohl im Onboarding-Prozess als auch für die Weiterbildung in der Healthcare-Branche einzusetzen, wird künftig unverzichtbar. Die technische Infrastruktur und die gesetzlichen Voraussetzungen werden gerade geschaffen. E-Learnings im Gesundheitswesen sind damit ein Markt der Zukunft.

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