Digitale Techniken für ein verbessertes E-Learning Kursdesign

#Tipps & Tricks
22.08.2017

Unsere Wissensverarbeitung hat viel damit zu tun, wie wir Dinge wahrnehmen und auch wie gut wir Dinge erinnern. Diese Tatsache kommt E-Learning besonders zugute. Nicht nur, weil Sie als Kursverantwortlicher flexibel und individuell auf die Bedürfnisse der Themen und Mitarbeiter eingehen können. Sondern den Kurs auch gezielt – durch digitale Techniken – anschaulich, unterhaltsam und zielgruppenspezifisch gestalten können.

Um direkt Missverständnissen vorzubeugen: Mit der hier anskizzierten Kursgestaltung ist nicht das technisch basierte E-Learning System selbst gemeint. Vielmehr wollen wir Ihnen hier zeigen, wie Sie als Kursverantwortlicher mittels spezifischer Maßnahmen komplexe Lerninhalte einfacher und besser vermitteln und somit Lernerfahrungen effizienter gestalten können.

Digitale Schulungstechniken

Viele Ihrer Mitarbeiter zählen heute zu den „Digital Natives“ oder sind zumindest mit den digitalen Welten und Techniken vertraut. Dementsprechend verlagern sich Lernerfahrungen zunehmen in digitale Umgebungen. Für Ihren E-Learning Kurs bedeutet dies, dass die Erwartungen vieler Nutzer im Umgang mit digitalen Anwendungen höher sind als noch vor einigen Jahren.

In Präsenzschulungen gibt es zahlreiche etablierte und innovative Präsentationstechniken, die die Schulungen für die Anwesenden attraktiv machen, z. B. über Flipcharts, Grafiken oder interaktive Brainstorming – Methoden.
Aber E-Learning kann darüber hinaus noch viel mehr. Es geht weniger darum konkrete Hilfsmittel der Präsenzschulungen digital zu transformieren, sondern die Möglichkeiten der online- und webbasierten Techniken voll auszuschöpfen. Denn sie bieten tolle Mittel, um auch im E-Learning mit interaktiven, motivierenden und effektiven Techniken zu überzeugen. Wir haben Ihnen auf diesem Blog schon zahlreiche Methoden – wie Gamification, Microlearning oder interaktive Videos – vorgestellt, die die Motivation und das Interesse der Lernenden entsprechend ihres digitalen Verhaltens am Puls der Zeit treffen. Im Folgenden wollen wir Ihnen 5 Ideen mitgeben, wie Sie darüber hinaus mit digitalen Technologien bei Ihren Kursteilnehmern punkten können.1

 

1. Bieten Sie Zusatzmaterial an

Wenn Sie die Aufmerksamkeit der Lernenden erst einmal erlangt haben, dann können Sie bieten Sie weitere Lernvertiefungen mittels externer Quellen und Informationen anbieten. Das können z.B. informative Links, Videos oder Blogbeiträge sein. Das ergänzende Zusatzmaterial regt die Nutzer an „in die Tiefe“ zu gehen, ein neues Thema weiter zu erforschen oder eine andere Perspektive einzunehmen. Eine Nutzungsgewohnheit, die viele aus dem digitalen Umfeld über Verlinkungen zu weiteren Webseiten bereits kennen.
Außerdem ist das „Entdecken“ von Wissenswelten eine unterhaltssame und abwechslungsreiche Alternative zu klassischen Frage-Antwort-Mustern. Gleichzeitig bieten Sie unterschiedlichen Lerntypen individuelle Lernwege an, indem diese bestimmen können, wie und in welchem Umfang Sie ihr Wissen erweitern wollen.

2. Binden Sie Videos und Audios ein

Das Auge lernt mit. Bringen Sie einen Eye-Catcher in Ihre Lernkurse, indem Sie multimediales Material in Form von Bildern, Grafiken und Videos einbinden. Bestenfalls runden Sie Ihre Kurse auch mit Audio-Material ab, so ist für alle Sinne etwas dabei. Verwenden Sie hierfür etwas Zeit in die thematische Aufbereitung der Inhalte oder recherchieren Sie multimediales Zusatzmaterial, z. B. aktuelle Berichte oder Studien zum Thema. Stellen Sie sich zudem ganz pragmatische Fragen: Welches Format bietet sich für welchen Inhalt an? Wollen Sie über ein neues technisches Produkt ausführlich informieren? Dann bietet sich vielleicht (zusätzlich zum eigentlichen Lernmodul) ein Podcast inklusive Experteninterview an. Oder sollen die Nutzer die personelle und strukturelle Reorganisation im Unternehmen intensiv vermittelt bekommen? Dann nutzen Sie anschauliche – vielleicht sogar interaktive – Grafiken oder Kurzvideos. Sie können hier kreativ werden und mit innovativen Ideen überzeugen. Je anschaulicher und interaktiver die Lernerfahrung, desto einfacher die Wissensaufnahme und effektiver der Lernerfolg.

3. Spielen Sie es durch!

Rollenspiele kennen wir alle aus klassischen Präsenzveranstaltungen. Die Einbindung der Lernenden in eine simulierte Situation, z. B. am Arbeitsplatz oder beim Kunden, aktiviert die Konzentration und bleibt vielen gut und lange in Erinnerung. Übertragen auf die E-Learning Welt lässt sich dieses spielerische Element ebenso effektiv einsetzen. In einer digital-simulierten Szene können die Lernenden eine Rolle einnehmen, in der sie Entscheidungen treffen oder Handlungen vollführen müssen, die sich auf die reale Arbeitsumgebung übertragen lassen. Um die Szenerie möglichst nah an der Wirklichkeit zu gestalten, nehmen Sie sich ausreichend Zeit, um die Rahmenbedingungen, Herausforderungen und Probleme Ihrer Mitarbeiter zu analysieren und die „Rollenspiele“ entsprechend zu inszenieren. Wenn der Lernende auch online das Gefühl hat, in einer ihm bekannten Umgebung zu agieren, wird er den Kurs mit einer positiven Lernerfahrung abschließen. Dies ist auch eine tolle Technik, um Ihren Mitarbeitern die Möglichkeit zu geben, aus einer anderen Perspektive Situationen oder Prozesse wahrzunehmen.

4. Involvieren Sie die Lernenden

Es gibt inzwischen zahlreiche Tools und Anwendungen, um Lernende interaktiv und kollaborativ in die Lernkurse einzubinden, z.B. Social Learning. Schaffen Sie als Kursleiter entsprechende „Räume“, um den Austausch auch darüber hinaus zu fördern. Das können z. B. Live-(Gruppen-)Chats, Diskussionsforen oder Feedbacktools via E-Mail oder die sozialen Medien (Intranet) sein. Partizipation ist hier das Stichwort. Eine Art der Teilnahme, die wir durch die sozialen Medien oder E-Commerce-Plattformen gut kennen. Mit dieser Option schaffen Sie eine höhere Lerneffektivität, indem die Inhalte von den Nutzern in Zusammenarbeit mit anderen weiter verarbeitet werden.

5. Keine Scheu vor Bewertungen

Auch in diesem Punkt sind Online-Nutzer durch soziale Netzwerke vorgeprägt. Der Like-Button oder die Kommentarfunktion sind von Facebook & Co. nicht mehr wegzudenken. Bewertungsbögen mit ausführlichen Fragen und ausformulierten Antwortsätzen sind für viele Nutzer lästig und werden oft vernachlässigt. Nutzen Sie alternativ die Bildsprache der sozialen Medien, in der Nutzer via „Daumen hoch“ oder verschiedenen Emoticons (die zahlreiche menschliche Gefühlsäußerungen bildsprachlich wiedergeben), um Ihren Kurs von den Absolventen bewerten zu lassen. Für ausführlichere Kritik können Sie zudem ein Kommentarfeld integrieren. Sie vereinfachen damit die Evaluation für sich und Ihre Kursteilnehmer.

Es bedarf einer guten Vorbereitung und einem intensiven Training, um digitale Techniken im E-Learning effektiv anzuwenden. Orientieren Sie sich an den simplen Anwendungen – und Mechanismen der Online-Plattformen, denn die (digitalen) Nutzungsgewohnheiten nehmen immer mehr Einfluss auf die Prozesse, wie wir Inhalte aufnehmen und lernen. Bestenfalls setzen Sie sich mit den Entwicklern zusammen, um die gewünschten Anwendungen reibungslos in Ihren Kurs zu integrieren.

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Dr. Moritz Schulz,
Geschäftsführer

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