Durch das „austesten“ bestimmter Trainingseinheiten in Ihrem E-Learning Kurs können Mitarbeiter mit genügend Vorwissen auf direktem Wege zu weiter fortgeschrittenen Kursen überschreiten. Dadurch wird eine Unterforderung und die damit einhergehende Demotivation dieser Lernenden vermieden, da diese sich nicht erneut etwas aneignen müssen, wovon sie bereits genügend Ahnung haben. Zudem wird einiges an Zeit gespart, was die Effizienz der Online-Kurse steigert.
Allerdings ist Vorsicht geboten: In manchen Fällen ist es besonders wichtig oder sogar rechtlich nötig, dass wirklich alle Mitarbeiter ein bestimmtes Training absolvieren (z.B. bei Compliance Trainings), selbst wenn es für einige nur eine Wiederholung darstellt. Schließlich ist das menschliche Gehirn nicht perfekt, weshalb viele wichtige Informationen ohne Wiederholung mit der Zeit auch Vergessen werden können. Diese Pflichtkurse brauchen somit auch keine Erprobungseinheiten, da sie schließlich von allen absolviert werden müssen. Doch wie kann man erkennen, bei welchen Trainingseinheiten ein Erprobungskurs sinnvoll ist?
Wie bereits erwähnt haben einige Mitarbeiter auf bestimmten Themengebieten bereits mehr Vorwissen als andere. Dies kann verschiedenste Gründe haben: Einige haben sich das Wissen eventuell eigenständig angeeignet, während andere wiederrum bereits ein formales Training dazu in vergangenen Arbeitsverhältnissen absolviert haben. Solche Teilnehmer zu „zwingen“ diesen Kurs zu absolvieren könnte enorm demotivierend und zudem eine große Zeitverschwendung für alle Beteiligten sein.
In solchen Fällen sind Erprobungskurse für die jeweilige Trainingseinheit besonders sinnvoll, um den Teilnehmern die Möglichkeit zu geben, ihren Wissensstand selbst zu überprüfen. Die einzigen Ausnahmen stellen spezielle Wiederholungskurse dar, deren Ziel die Verfestigung des bereits vorher erlernten Wissens ist.
Sollten Sie ein vielfältiges E-Learning Angebot innerhalb Ihres Unternehmens mit zahlreichen, weiterbildenden Kursen haben ist das natürlich großartig! Allerdings kann es bei einem so großen Angebot häufig der Fall sein, dass sich einige Kurse inhaltlich überschneiden. Mitarbeiter, welche bereits ähnliche Pflichtkurse in einer anderen Abteilung des Unternehmens absolviert haben würden bei der erneuten Durchführung solch eines Kurses keinen wirklichen Mehrwert mehr aus dem Training ziehen. Durch Erprobungskurse können solche Lernenden diese Inhalte gezielt überspringen und sofort auf fortgeschrittene Kurse zugreifen! Auch hier gilt wieder eine Ausnahme: Trainings und Zertifikate, die aus rechtlichen Gründen jährlich erneuert werden müssen (z.B. Erste-Hilfe-Kurs).
Mitarbeiter, die an Ihren Online-Kursen teilnehmen haben meist unterschiedliche Hintergründe, Erfahrungen und demographische Daten. Dies macht die optimale Gestaltung von E-Learning zu einer großen Herausforderung, da der Inhalt nicht immer auf die persönlichen Anforderungen und Vorwissen der Teilnehmer abgestimmt werden kann. Erprobungskurse stellen eine alternative Möglichkeit für personalisierte Online-Kurse dar, da Teilnehmer mit einem höheren Wissensstand auch ein Training absolvieren können, welches ihren Ansprüchen gerecht wird.
Im Optimalfall kennen Sie die genauen Anforderungen der Zielgruppe für Ihr Online-Training (vor allem bei Compliance Training sehr wichtig!). Manchmal ist diese vorherige Recherche mittels Befragungen und Interviews, beispielsweise aus budgettechnischen Gründen jedoch nicht möglich. Diese Lücke kann durch Erprobungskurse gefüllt werden. Die Lernenden haben so die Chance, ihren Wissensstand zu testen um darauffolgend den für ihr Niveau passenden Online-Kurs auszuwählen.
Sollten Sie einen Grund für die Einführung von Erprobungskursen bei einigen Ihrer Online-Trainings gefunden haben fragen Sie sich eventuell, wie Sie diese am besten Einführen sollten.
Die einfachste Art einen Erprobungskurs zu erstellen ist während dem Designprozess für das eigentliche Haupttraining. Notieren Sie sich nach jedem Modul einige Fragen, welche die Quintessenz des zu lernenden Wissens darstellen sollen. Damit stellen Sie sicher, dass wirklich nur die wichtigsten Fragen in den Erprobungskurs integriert werden.
Zudem sollte der Erprobungskurs natürlich vor dem eigentlichen Training platziert werden um festzustellen, welche Teilnehmer bereits genügend Vorwissen zum Überspringen des Kurses besitzen. Diejenigen Teilnehmer, welche nicht genügend Punkte im Erprobungskurs erzielt haben um das jeweilige Training zu überspringen, sollten am Ende der Trainingseinheit denselben Test erneut durchführen. Auf diesem Weg können die Teilnehmer nämlich direkt erkennen, inwiefern sie sich verbessert haben und im Optimalfall aus ihren Fehlern lernen. Sollten Sie den Lernenden ein detailliertes Feedback zu ihrem Lernstand geben wollen kann es sinnvoll sein, ihnen mehr als nur beide Endergebnisse der Tests mitzuteilen. Stattdessen sollten Sie ein Gesamtbild des Lernfortschritts vermitteln indem Sie sowohl richtige, als auch falsche Antworten in einem personalisierten Feedback aufgreifen.
Der größte Vorteil von Erprobungskursen wird schnell deutlich: Eine gezielte Vermeidung von Langeweile und niedriger Lernbereitschaft der Teilnehmer Ihrer Online-Kurse. Den Lernenden wird ein Training garantiert, welches Ihren „wahren“ Ansprüchen entspricht. Wagen Sie den Schritt zu einem höher personalisierten E-Learning durch Erprobungskurse und profitieren Sie von den zahlreichen Vorteilen!
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