Lerntechnologien: Lernen im Wandel

#E-Learning Trends
13.03.2020

Nicht nur die Wirtschaft wird durch den technologischen Fortschritt unterstützt, sondern auch der E-Learning-Bereich. In allen Branchen werden Bildungsinhalte in digitaler Form bereitgestellt, deren Bandbreite von Videos bis hin zu Lernmanagementsystemen reicht. Immer mehr Unternehmen zeigen große Kreativität in ihren Bestrebungen, immersives Lernen mit Virtual Reality und Augmented Reality anzubieten. Doch wie viel Technologie ist nötig, und was ist überflüssig?

Schnelleres Lernen dank Lerntechnologien

Dass jeder Mensch auf seine eigene Art und Weise lernt, ist schon lange kein Geheimnis mehr. Während manche Lernende am besten mit Information im Textformat zurechtkommen, benötigen andere visuelles Material, um sich Wissen anzueignen. Andere wiederum lernen am besten häppchenweise. Moderne Lerntechnologien stellen ein neues Lernmodell dar, das verschiedene Aspekte des Lernens umfasst: Einerseits kann jeder in seinem eigenen Tempo lernen, andererseits sehen sich Lernende mit Methoden konfrontiert, die sie dazu zwingen, das Material aus einem neuen Blickwinkel zu betrachten. Werden – wie beispielsweise beim Blended Learning – E-Learning-Konzepte mit Präsenzveranstaltungen kombiniert, können sich Lernende zusätzlich in den Stoff vertiefen. Außerdem können E-Learning-Technologien zeitlich flexibel genutzt werden, was sie besonders wertvoll macht.

Weiterbildung in Unternehmen: immersiv und zukunftsorientiert

Immer mehr Unternehmen investieren in Lerntechnologien, die den Trend der Zeit widerspiegeln. Ganz oben auf der Agenda stehen informelles und mobiles Lernen, bei denen die Praxis im Mittelpunkt steht. Hier ist von herkömmlichen Lernstrategien kaum noch etwas zu spüren, denn es wird hauptsächlich auf neue Technologien gesetzt. Performance Support spielt für viele Unternehmen eine wichtige Rolle, da sich diese Lernmethode in bestimmten Situationen gezielt anwenden lässt. Auch an Apps und Augmented Reality wird gehörig getüftelt, um diese Lerntechnologien auszubauen und fit für die Zukunft zu machen.1

Neue Lerntechnologien: So gut wie behauptet oder besser?

Sie sollten niemals vergessen, dass jede technologische Innovation lediglich als Hilfsmittel dient – den guten Willen sowie das Interesse am Lernen können weder eine App noch ein Computerprogramm ersetzen. Dennoch gibt es triftige Gründe, warum Lerntechnologien dermaßen erfolgreich sind. Die neuen Konzepte stützen sich auf wissenschaftliche Erkenntnisse, die das Ergebnis der Erforschung kognitiver Prozesse darstellen. Lernpsychologen präsentieren am laufenden Band neue Einsichten in die komplexen Vorgänge, die beim Lernen stattfinden. Hier setzt auch der Bereich Learning Analytics an, der wichtige lernbezogene Daten auswertet. Die Daten werden dazu genutzt, um Kurse auf individuelle Lernbedürfnisse anzupassen und Lernenden somit ein optimiertes Resultat zu bieten. Aus diesem Grund sind E-Learning-Kurse so erfolgreich, da sie den individuellen Bedürfnissen der Lernenden Rechnung tragen. Wird ein solcher Kurs zudem mit Präsenzveranstaltungen kombiniert, ergibt sich ein vollständiges Lernprogramm. Die technischen Möglichkeiten im Bereich des E-Learning werden ständig ausgeweitet und angepasst, wodurch neue Lernkonzepte entstehen können. Moderne Lerntechnologien sind auf jeden Fall eine Bereicherung für alle Lernenden, doch blindes Vertrauen in den technologischen Fortschritt wirft neue Probleme auf. Es ist nämlich keineswegs ratsam, konventionelle Lernmethoden komplett zu vernachlässigen. Neue Lerntechnologien sind eher als Ergänzung zu bereits bestehenden und bewährten Lernmethoden zu werten. Optimal für Lernende ist ein breites Angebot an Lernmethoden, die individuell zu einem kompletten Lernplan zusammengestellt werden können. Schließlich sind Sinn und Zweck eines Lernplans, Lernenden den Stoff möglichst schnell und vollständig beizubringen. Dies ist nur möglich, wenn ein personalisiertes Programm vorliegt.

Lerntechnologien verlangen Anpassung

Ob App, Webseite oder Podcast: Wenn Sie bestimmte Informationen mit einer vorgegebenen Struktur wiedergeben, bleibt das Ergebnis trotz technologischem Fortschritt unverändert. Oft bleiben Lerninhalte sogar auf der Strecke, da sie den neuen Technologien nicht angepasst wurden. Dies steuert keineswegs zu einem besseren Lernresultat bei. Im Gegenteil: Wurde eine App oder eine Webseite nicht mit optimaler Usability ausgestattet, ist der Lernprozess keineswegs gewährleistet. Deshalb bedarf es beim Einsatz neuer Lerntechnologien eines ganzheitlichen Ansatzes, der auf sämtliche Faktoren eingeht. So kann eine Gamification-App, die das spielerische Lernen anhand von Quizzen und lustigen Fragen ermöglicht, nur dann einwandfrei funktionieren, wenn die Usability berücksichtigt wird, und die einzelnen Lernblöcke so dargestellt sind, dass sie einen logischen Strang bilden. Dasselbe gilt auch für das Lernen mit Augmented oder Virtual Reality: Das sogenannte immersive Lernen ist einerseits von der Funktionalität der Software abhängig, doch muss der Kursinhalt trotzdem logisch aufgebaut sein, um sich positiv auf die Lernenden auszuwirken.

Für viele Lernende kann der Übergang zu neuen Lerntechnologien eine Herausforderung darstellen. Deshalb empfiehlt es sich, für einen bestimmten Zeitraum am Blended-Learning-Konzept festzuhalten und den Schwerpunkt nur langsam auf die E-Learning-Komponente zu verschieben. Dabei sollten Präsenzveranstaltungen nie ganz aus einem Lernplan verschwinden, sie können jedoch auf ein Minimum reduziert werden.

Neue Lerntechnologien tragen dazu bei, dass Hochschul- und Weiterbildungskurse interessanter und individueller gestaltet werden können.2 Dennoch sollte man darauf verzichten, neue Lernformen als die endgültige Antwort auf alle Fragen anzusehen. Wie immer darf auch hier der Faktor Mensch nicht vernachlässigt werden, denn im Endeffekt geht es bei jedem E-Learning-Kurs darum, Wissen zu vermitteln. Und das geht nur, wenn bestimmte Grundregeln befolgt werden und man sich beim Erstellen eines E-Learning-Kurses auf wissenschaftliche Prinzipien stützt. Moderne Lerntechnologien sind eine wunderbare Ergänzung zu herkömmlichen Lernkonzepten und befinden sich in stetem Wandel. Daher ist es umso wichtiger, dass Sie stets am Ball bleiben und ihr Wissen fortwährend um neue Studien und Erkenntnisse erweitern. Nur so entstehen Webkurse und Lern-Apps, von denen Lernende auch tatsächlich profitieren können.

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