Tests und Prüfungen im eLearning

#Tipps & Tricks
11.06.2020

Bleiben E-Learning-Inhalte nicht hängen, ist der Kurs sprichwörtlich für die Katz’. Ein häufiger Grund ist, dass die Inhalte nicht zum Know-how der Teilnehmer passen. Daher sind Tests und Prüfungen in allen E-Learning-Projekten unverzichtbar – und zwar auf zwei Wegen: Zu Beginn sollte der Kursleiter das Vorwissen feststellen und die Kurse entsprechend auswählen beziehungsweise gestalten. Während der Teilnahme fragen gute Kurse in einer Zwischenprüfung das Gelernte ab. Dafür stehen verschiedene Wege zur Verfügung1: Adaptionen von traditionellen Methoden sowie Gamification-Elemente, die den Spaßfaktor erhöhen und für eine noch höhere Akzeptanz der Kurse sorgen. Erfahren Sie mehr darüber, welche Test-Möglichkeiten es gibt und warum die Überprüfungen außerdem wichtig sind.

Wann und warum Lerninhalte vorab prüfen?

Tests im Vorfeld eines E-Learning-Projekts sind nicht nur wichtig, um die passenden Inhalte auszuwählen. Idealerweise führen E-Learning-Autoren die Prüfungen durch, bevor sie mit der Kursplanung beginnen. So adaptieren sie die Inhalte passgenau an die Zielgruppe, denn es bringt nichts, Fachleuten Grundwissen beizubringen. Wenn dahingegen ein Kurs für neue Mitarbeiter oder Azubis zu viele Fachbegriffe enthält, schalten die Teilnehmer ab – und der Nutzen ist gleich null.

Diese Testergebnisse sind auch für Lernende von Nutzen, denn sie wissen anschließend genau, wo sie stehen und welche Wissenslücken sie womöglich im Vorfeld schließen sollten – etwa wenn sie über Fachwissen verfügen sollten, es aber (noch) fehlt. Hier können spezielle Kurse oder ein Selbststudium im Vorfeld des Kurses helfen.

Nach Abschluss des Kurses sind Prüfungen oftmals Voraussetzung für den Erhalt eines Zertifikats. Sie nützen aber ebenso dem Kursleiter, denn dadurch ist er in der Lage, den Fortschritt des Wissenserwerbs zu beobachten. Letztendlich kann das den Lernenden etwa zu einer Beförderung verhelfen – eine klassische Win-Win-Situation.

Übrigens: Die Tests erstellen Kursleiter idealerweise bereits während des Kursdesigns. Bei gut geplanten Kursen sind die Lernziele pro Lektion klar definiert. Stellen Sie zu jeder Einheit zwei bis vier Kernfragen, das hält die Tests kurz und Sie sind auf der sicheren Seite, dass Sie die wichtigsten Punkte abfragen.2

Methoden zur Wissensüberprüfung

Es stehen verschiedene Arten von Tests und Prüfungen im E-Learning zur Verfügung. Bewährt haben sich vor allem interaktive Tests, Quizze und andere Methoden mit Gamification-Elementen. Diese vereinen die Prüfungssituation mit Freude an der Vermittlung. Wir stellen Ihnen einige Beispiele für interaktive Tests vor.3

Lückentexte

Sind kurze Antworten sowie korrekt einzusetzende Begriffe gefragt und ist das Lernziel der Kontext eines Sachverhalts, erweisen sich Lückentexte als probates Mittel. Wer sie zu einfach findet, kann sie komplexer machen: Zum Beispiel, indem die Antworten exakt in einer bestimmten Weise formuliert werden müssen. Doch machen Sie es nicht zu kompliziert. Das bringt nur Frust und minimiert den Lerneffekt deutlich.

Drag-&-Drop-Übungen

Was gehört wohin? Diese Frage steht im Fokus von Drag-&-Drop-Übungen. Sie sind optimal für die Darstellung von Prozessen und Arbeitsschritten. Die Teilnehmer bringen bestimmte vorgegebene Handlungsweisen in die korrekte Reihenfolge. Hier stehen Ihnen verschiedene Varianten zur Verfügung:

  • nach Kategorien sortieren,
  • Priorisieren,
  • übereinstimmende Elemente finden,
  • Objekte neu organisieren.

Drag-&-Drop-Übungen müssen nicht zwingend aus Text bestehen. Bildliche Darstellungen bieten sich bei einigen Inhalten als interessante Möglichkeit an, die Lerninhalte auf eine kreative Art abfragt. Wichtig: Verwenden Sie maximal fünf Sortierungspunkte. Mehr können schnell unübersichtlich werden.

Multiple-Choice-Fragen

Multiple-Choice-Fragen zählen zu den häufigsten Fragetypen von E-Learning-Tests. Sie eignen sich insbesondere dafür, Situationen zu analysieren oder Ergebnisse zu bewerten. Dabei haben sie einen hohen praktischen Bezug und erfreuen sich aus guten Gründen große Beliebtheit. Hier gilt ebenfalls: Die Fragen müssen nicht zwingend in Worten formuliert sein. Auch Fotos und Grafiken eignen sich für das Auswahlverfahren.

Machen Sie jedoch nicht den Fehler, bei einem Test allein auf diese Methode zu setzen. Erstens kann das sehr eintönig werden. Zweitens eignen sich Multiple-Choice-Fragen weniger dafür, Wissen abzurufen oder Sachverhalte zu erklären. Darüber hinaus besteht eher als bei anderen Testfragen die Möglichkeit, dass die Teilnehmer die Antworten erraten. Das gilt vor allem, wenn Sie nur wenige Auswahlmöglichkeiten lassen.

Hotspot-Fragen

Spielerisch und kreativ werden die Teilnehmer mit sogenannten Hotspot-Fragen. Ihre Aufgabe ist es, einen bestimmten Bereich auf dem Bildschirm auszuwählen und anzuklicken. Das kann ein Land auf einer Blanko-Landkarte sein, ein Teil in einem Motor oder ein Bereich in einer Maschine. Die Methode ist bestens geeignet, wenn es auf den spezifischen Standort des gesuchten Objekts ankommt. Sollen bestimmte Dinge identifiziert werden – wenn es zum Beispiel um die Frage geht, wie ein Zahnriemen aussieht – kommen Multiple-Choice-Bilder eher infrage.

Offene Fragen

Hierbei handelt es sich um den wohl am schwierigsten zu bewertenden Fragentyp. Anders als bei den weiteren Varianten ist es nicht möglich, sie automatisch als falsch oder richtig bewerten zu lassen – und zwar vom System. Die Kursleiter sind hier gefragt, die Antworten auszuwerten. Offene Fragen eignen sich sehr gut dafür, Informationen aus dem Gedächtnis abzurufen und komplexe Sachverhalte zu erklären. Sie bergen jedoch einige Herausforderungen.

So ist nicht jeder Teilnehmer in der Lage, sich schriftlich adäquat auszudrücken, selbst wenn er in der Praxis genau weiß, was zu tun ist. Zudem unterstützen nicht alle Lernmanagement-Systeme die Eingabe von offenen Fragen. Last, but not least, bedeuten sie für den Kursleiter beziehungsweise -autor einen hohen Aufwand. Je mehr Teilnehmer und offene Fragen, desto länger dauert die Auswertung. Diese Zeit steht nicht immer zur Verfügung. Setzen Sie offene Fragen daher sparsam ein. Tipp: Begrenzen Sie die Zeichenzahl. Das minimiert den Korrekturaufwand.

Fazit: Auf das “wie” kommt es an

Tests und Prüfungen sind im E-Learning unverzichtbar – sowohl für Teilnehmer als auch für Kursleiter. Setzen Sie sie spielerisch ein und variieren Sie die Art der Fragestellung. Wie bei allen Lektionen gilt für die Prüfung: Fassen Sie sich kurz – für den gesamten Test sind fünf bis maximal zehn Fragen ein guter Wert.

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Dr. Moritz Schulz,
Geschäftsführer

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