Short Sims: die neueste E-Learning-Strategie

#E-Learning Trends
16.07.2020

Das Angebot an E-Learning-Formen wird immer größer und ausgefallener. Mitarbeiter wünschen sich neue, anregende Inhalte, mit denen sich Weiterbildungskurse individuell und interessant gestalten lassen. Trockene Fakten reichen schon längst nicht mehr aus, um Kenntnisse zu vermitteln. Andere Technologien wie beispielsweise die Künstliche Intelligenz (KI) stecken hingegen immer noch in den Kinderschuhen. Shorts Sims verbinden Interaktivität, eine veränderte Realität, Gamification und Microlearning.

Was sind Short Sims?

Der Begriff “Short Sims” steht für “Short Simulations”, also “kurze Simulationen”. Obwohl Simulationen schon seit Jahrzehnten beim Pilotentraining oder in verschiedenen medizinischen Fachbereichen eingesetzt werden, sind sie im Bereich des E-Learning immer noch verhältnismäßig neu. Außerdem zeichnen sich die bei E-Learning-Kursen eingesetzten Simulationen genau dadurch aus, dass sie sehr kurz gehalten sind. Im Grunde genommen handelt es sich bei dieser Lernform um kurze Videos, die Lernenden die beste Vorgehensweise für eine bestimmte Aufgabe erklären. Lernende werden dazu angehalten, selbständig Entscheidungen zu treffen und diese dann auch zu begründen. Anschließend wird ihnen erklärt, was sie anders hätten machen können und welcher Ansatz bei einer bestimmten Aufgabe besonders geeignet ist.

In Hinblick auf ihren Aufbau haben Short Sims zahlreiche Gemeinsamkeiten mit interaktiven Spielen und bedienen sich auch weitverbreiteter Gamification-Elemente. Unter Gamification versteht man die spielerische Weitergabe von Wissen, die durch Quizze, interaktive Lerneinheiten oder Virtual Reality erfolgen kann. Die einzelnen Lernformen überschneiden sich, wobei bei Short Sims in der Regel sofort mehrere Lernmethoden Einsatz finden. Shorts Sims wurden von dem US-Amerikaner Clark Aldrich ins Leben gerufen. In seinem 2020 erschienenen Buch “Short Sims: A Game Changer” äußert sich der E-Learning-Spezialist zu den Vorteilen von Simulationen beim elektronisch unterstützten Lernen1.

Wie lassen sich Short Sims in E-Learning-Kurse einbinden?

Zur erfolgreichen Einbindung von Short Sims in Ihren E-Learning-Kurs, müssen Sie zunächst klare Lernziele setzen. Dieser Schritt ist wichtig, um passende Szenarien zu entwerfen. Wenn Sie eine Schulung zu Cyber-Security durchführen möchten, könnte es hilfreich sein, Lernende auf die mögliche Vorgehensweise eines Hackers aufmerksam zu machen. In einer Short Sim werden Lernende dazu aufgefordert, ein Bankkonto zu plündern, zu dem sie Zugang haben2. Lernende haben die Möglichkeit, das Konto auszuschöpfen oder mehrmals kleinere Beträge abzuheben. Je nachdem, für welche Strategie sie sich entscheiden, werden sie darauf hingewiesen, wie sich ein echter Hacker verhalten würde und welche Bereiche der Cyber-Security besonders anfällig für Angriffe sind.

Jede Short Sim hat ein klar definiertes Lernziel und gilt als alleinstehende Einheit. In diesem Sinne ähneln Short Sims Microlearning-Einheiten, die aus Informationshäppchen bestehen. Eine Short Sim sollte höchstens zehn Minuten dauern und einen logischen Aufbau aufweisen. Da Lernende dazu aufgefordert werden, mitzumachen, dürfen die Fragestellungen keinen Raum für Interpretationen geben. Wichtig ist zudem, dass die Short Sim einwandfrei funktioniert. Bevor Sie Shorts Sims in Ihr E-Learning-Programm aufnehmen, sollten Sie jede Einheit unabhängig testen. Da es sich bei Short Sims um eine relativ neue Lernform handelt, sollten Sie unbedingt kompetente Designer zurate ziehen, die genau wissen, worauf es beim E-Learning-Inhalten ankommt. Das visuelle Lernen steht hier eindeutig im Vordergrund und muss durch ein entsprechendes Design unterstützt werden.

Die Vorteile von Shorts Sims

Im Gegensatz zu vielen anderen E-Learning-Technologien lassen sich Short Sims ohne größeren Aufwand in E-Learning-Kurse integrieren. Neben einem entsprechenden Autorentool ist die Kreativität des Short-Sims-Designers der wichtigste Faktor, der zu einer gelungenen Simulation beiträgt. Bei Short Sims werden kurze Szenarien durchgespielt, die möglichst realistisch gestaltet sein müssen. Dabei kann es sich um Situationen handeln, die aus dem Leben gegriffen sind, doch auch gänzlich fiktive Szenarien können erfolgreich eingesetzt werden. Anders als bei Virtual Reality im E-Learning lassen Short Sims Lernende nicht in eine Parallelwelt eintauchen. Sie nehmen über das Display am Geschehen teil, erleben jedoch keinesfalls eine veränderte Umwelt.

Ziele setzen und Lerninhalte anpassen

Aufgrund ihrer dynamischen Eigenschaften bieten Short Sims die perfekten Voraussetzungen für eine innovative Interpretation von Lerninhalten. Bei der Erstellung von Lerneinheiten kann es dazu kommen, dass Sie plötzlich neue Lernziele entdecken oder die Inhalte anders verteilen möchten. Wenn Sie mit fachkundigen Designers zusammenarbeiten, steht derartigen Experimenten nichts mehr im Wege. Passen Sie Ihre Lerninhalte den Lernenden an und erkundigen Sie sich je nach Bedarf bei fachkundigen Experten über die beste Vorgehensweise zur Erstellung von Inhalten. Bedenken Sie dabei, dass Short Sims keineswegs dazu dienen sollen, komplexe Sachverhalte darzustellen. Vielmehr ersetzen diese kurzen Simulationen herkömmliche Videos – mit dem kleinen Unterschied, dass Lernende aktiv in das Geschehen eingebunden werden. Dies führt zu erhöhter Gedächtnisspeicherung und sorgt somit dafür, dass sich Lernende die in Ihrem E-Learning-Kurs behandelten Inhalte viel schneller merken. Shorts Sims sollten einprägsam sein und einen nachhaltigen Eindruck auf Lernende ausüben. Je realistischer die Simulationen erscheinen, desto höher ist auch ihr Wirkungsgrad.

Short Sims bieten eine innovative Lösung für E-Learning-Kurse. Bei den fünf- bis zehnminütigen Videos handelt es sich um interaktive Simulationen, die sich als ergänzende Elemente in E-Learning-Kurse eingliedern lassen. Dabei gilt es zu beachten, dass Short Sims nicht für die Weitergabe komplexer Informationen geeignet sind und als Ergänzung zu herkömmlichen E-Learning-Inhalten eingesetzt werden sollten. Es ist bewiesen, dass Lernende anhand von Short Sims schneller lernen und das Gelernte im Gedächtnis abspeichern. Dies liegt vor allem daran, dass Lernende bei den Lerneinheiten aktiv mitmachen und nicht nur passiv Informationen aufnehmen.

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