Microlearning und Videosequenzen: Diese Fakten sollten Sie kennen

#Tipps & Tricks
12.11.2020

Als Microlearning werden „Lernhäppchen“ bezeichnet, die sich in maximal 15 Minuten bearbeiten lassen. Sie sind ideal, um Leerzeiten produktiv zu überbrücken, etwa auf dem Weg zur Arbeit, in der Pause oder um nach Feierabend das Know-how zu verbessern. Microlearnings werden daher oft in mobilen E-Learning-Kursen eingesetzt. Diese rufen Sie auf Smartphone, Tablet oder auf dem Notebook auf. Neben der technischen Komponente, die sie für die mobile Nutzung optimiert, sind sie auch anders aufgebaut als Kurse für den stationären PC. Mit dem Einsatz von Multimedia lassen sich mobile Learnings abwechslungsreich und leicht verständlich gestalten. Microlearning und Videos sind feste Bestandteile von mobilen E-Learnings und werden auch in „herkömmlichen“ Kursen gern eingesetzt. Sie zeigen, wie digitale Weiterbildungen sich in den vergangenen Jahren verändert haben – und sind selbst Gegenstand stetiger Innovationen.

Höhere Personalisierung: individuelles Lernen

Kleine Einheiten bieten ein hohes Potenzial für individuelle Inhalte – und damit für eine verbesserte Lernerfahrung.1 Jeder Mensch lernt anders: Für einen Teilnehmer kann ein geschriebener Text ausreichen, ein anderer benötigt die audiovisuelle Erfahrung, ein dritter eignet sich das Know-how am besten „on the job“ an. Digitale Kurse sind heute zunehmend so gestaltet, dass Sie die User direkt ansprechen. Und die Personalisierung geht noch weiter, etwa mit Kommunikation in Echtzeit und Einzellektionen.2 So kann der Schulungsleiter exakt auf die Bedürfnisse des Teilnehmers eingehen. Eine Alternative kann es sein, im Vorfeld Fragen zu sammeln und den individuellen Lernbedarf zu erfragen, um maßgeschneiderte Kurse zusammenzustellen.

Gamification und Serious Games in Microlearning-Einheiten

E-Learning-Einheiten verschmelzen immer mehr Elemente. Das zeigen moderne Microlearnings anschaulich. Die Lektionen sind nicht mehr nur einfach kurz, sie umfassen zahlreiche Methoden aus traditionellen digitalen Kursen. Dazu gehören spielerische Einheiten. Gamification bezeichnet einzelne Episoden innerhalb eines Kurses, in der die Nutzer spielerisch auf die Lösung kommen. Auf diese Weise erhöht sich zugleich ihre Motivation. Typische Beispiele sind Quiz, die das zuvor Gelernte abfragen, Statusbalken, die den Fortschritt des Kurses anzeigen, oder ein Avatar, der zwischen zwei Einheiten Fragen stellt. Mittlerweile finden sich solche Gamification-Elemente zunehmend in Microlearnings sowie in Lern-Apps.
Serious Games machen einen Kurs zum Spiel. Die Nutzer bewegen sich in einer virtuellen Gaming-Welt und erfahren so die Lerninhalte auf eine besonders anschauliche Weise. Solche Quiz-Apps sind Bestandteil einiger E-Learning-Autorensysteme und lassen sich folglich sehr einfach realisieren. Ihre Vorteile sind zahlreich: Sie senken die Hürde, sich mit ihnen zu befassen, da sie herausfordern und Spaß machen. Kurse, bei denen etwa Mitarbeiter verschiedener Abteilungen gegeneinander antreten oder sich sogar über Länder hinweg messen, fordern zusätzlich heraus und steigern die Motivation erheblich.3 Gamification und Serious Games sind mit Sicherheit mehr als ein kurzlebiger Trend. Sie haben das Potenzial, mobile und Microlearnings grundlegend zu verändern.

Kurze Einheiten für höheren Lernerfolg und mehr Konzentration

Es liegt in der Natur von Microlearning, dass es in aller Kürze Wissen vermittelt. Mit passenden Inhalten lässt sich dies weiter optimieren. Bislang galt, dass Einheiten von zehn bis 15 Minuten ideal seien. Studien lassen jedoch den Schluss zu, dass sie idealerweise noch kürzer sein sollten.4 Bereits nach circa fünf Minuten lässt die Aufmerksamkeitsspanne im Unterricht deutlich nach. In einer längeren Lerneinheit kommt es etwa alle zwei Minuten zu einem Bruch in der Konzentration.

Moderne Microlearnings machen sich diese Erkenntnisse zunutze und setzen auf ultrakurze Videosequenzen, die auf die individuelle Lerngeschwindigkeit eingehen.6 Dabei ist zu beachten, dass Videos eine Vielzahl an Eindrücken in kurzer Zeit vermitteln: schnelle und komplexe Bilder, Tonsequenzen, eingeblendeter Text. Folglich sollte eine E-Learning-Lektion in dieser Form Pausen einbauen – das kann etwa durch kurze Wissensquiz geschehen. Damit bieten Videos auch das Potenzial, Inhalte schneller zu vermitteln. Ein Bild sagt bekanntlich mehr als tausend Worte.

Lern-Apps für „on the go“-Lektionen

Langeweile auf dem Weg zur Arbeit oder in Werbepausen vor dem Fernseher? Ist die Lern-App auf dem Smartphone installiert – und macht ihre Nutzung Spaß, motiviert und fordert heraus –, steigt die Bereitschaft zur Nutzung. Eine niedrige technische Hürde, ein responsives Design, das sich auf allen Endgeräten abrufen lässt, und eine dezentrale Speicherung von Zwischenergebnissen zählen zu den wichtigsten Faktoren, die moderne Microlearnings bieten sollten. Letzteres lässt sich durch die Speicherung in der Cloud realisieren. Die Daten liegen dann nicht auf einem Server im Unternehmen, sondern auf einem Speicher, auf den die Nutzer jederzeit und von jedem Ort aus zugreifen können.

Künstliche Intelligenz für optimale Ergebnisse

Künstliche Intelligenz (KI) ist einer der E-Learning-Trends der Zukunft. Schlaue Systeme merken sich die Interaktionen des Users: Sie verzeichnen, wie lange diese für eine Lektion benötigen und welche Ergebnisse erzielt werden. So stimmen sie die Kurse optimal auf die Vorlieben des jeweiligen Teilnehmers ab. Einige Nutzer bevorzugen spielerische Elemente und absolvieren eine solche Lerneinheit schneller sowie erfolgreicher. Andere können sich gesprochene Texte besser merken – das KI-System präsentiert in einem solchen Fall eine Audiodatei, die kurz und knapp die wichtigsten Informationen erläutert. Mit der Zeit entstehen so höchst individuelle E-Learnings, die letztendlich zu optimalen Ergebnissen führen.

Fazit – Microlearning ist die Methode der Zukunft

Zahlreiche Faktoren deuten darauf hin, dass Microlearnings zu einem festen Bestandteil von mobilen E-Learning-Lektionen werden. Aber auch auf stationären Rechnern haben die kurzen Einheiten hohe Potenziale – Stichwort Aufmerksamkeitsspanne. Mit kurzen Videos, Quiz, Bildern und der technischen Unterstützung durch intelligente Maschinen lassen sich digitale Weiterbildungen wesentlich optimieren. Sie passen sich sehr individuell an den Nutzer an, und das maximiert letztendlich ihre Wirkung.

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Dr. Moritz Schulz,
Geschäftsführer

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