Wiederverwendbare E-Learning Einheiten

#Tipps & Tricks
20.10.2016

Jeder der bereits einen aufwendigen E-Learning Kurs kreiert hat, weiß das dieses Vorhaben große Mühe und viel Liebe zum Detail beansprucht. Natürlich unterstützen Learning-Management-Systeme Sie bei der Gestaltung des Kurses so gut wie möglich, aber trotz allem müssen Sie den Inhalt selbst bestimmen und Zielgruppenkonform integrieren. Wie wäre es also, wenn Sie Teile Ihrer bereits erstellten Kurse wiederverwenden könnten? Das Schlüsselwort lautet „Reusable Learning Object (RLO)“, zu Deutsch wiederverwendbares Lernobjekt. Richtig angegangen, ist es durchaus möglich Kurselemente so zu gestalten, dass diese in anderen Einheiten erneut verwendet werden können. Im folgenden Artikel nennen wir Ihnen acht wichtige Eigenschaften, die Sie bei der Erstellung eines RLO beachten sollten.1  Halten Sie unsere Tipps ein, steht der erfolgreichen Wiederverwendung Ihrer Lernobjekte nichts mehr im Wege. Sie sparen Zeit und werden noch effizienter!

 

  • Technische Voraussetzungen
    Achten Sie darauf, Ihr RLO in einem technisch neuwertigen System zu erstellen. Dieses sollte z.B. HTML5-basiert sein und im besten Falle ein reaktionsfähiges („responsive“) Softwaredesign aufweisen. Dieses sorgt dafür, dass Ihr Lernobjekt in den verschiedensten mobilen Umgebungen läuft, sodass das RLO auf dem Tablet genau gut dargestellt wird, wie am Computer. Somit müssen Sie das Layout Ihres RLO in Zukunft nicht wieder und wieder anpassen.
  • Vielseitigkeit
    Der wichtigste und signifikanteste Vorteil eines RLO ist die Möglichkeit, es zahlreiche Male wieder zu verwenden. Somit kann ein einzelnes Lernobjekt in eine Vielfalt von E-Learning Kursen, Tests und Aktivitäten integriert werden. Damit dies möglich ist, ist es wichtig die richtige Balance zwischen „allgemein“ und personalisiert zu finden. Damit RLO wahrhaftig kosteneffizient werden, ist es wichtig, dass diese anhand minimaler (!) Änderungen an eine neue Umgebung perfekt angepasst werden können.
  • Eigene Lernziele
    Obwohl Sie mit mehreren Lernobjekten natürlich einen detaillierten E-Learning Kurs erstellen können, ist es sehr wichtig, dass das einzelne RLO auch ein eigenes Lernziel verfolgt. Es muss also theoretisch möglich sein, dass das RLO alleine stehen kann, ohne an Sinn zu verlieren. Ausnahmen sind hierbei nur bei sehr  generellen Lernobjekten zu machen, die theoretisch in jede E-Learning Einheit integriert werden könnten. Beispiele sind z.B. Bilder oder Grafiken, die die jeweiligen Lernziele verschiedener E-Learning Materialien unterstützen können.
  • Metadaten
    Versuchen Sie Metadaten zu erstellen, um Ihre RLO besser zu organisieren und überblicken. Vergeben Sie z.B. sinnvolle Labels und teilen Sie diese strukturiert ein. Achten Sie also darauf, dass ein einzelnes RLO mit diversen Eigenschaften in Verbindung gebracht werden kann. So fällt es Ihnen später leichter, für einen neuen Kontext ein bereits bestehendes RLO zu identifizieren, welches inhaltlich passt. Bei der Erstellung Ihrer Metadaten ist es sehr wichtig, dass Sie systematisch und gut durchdacht vorgehen. Analysieren Sie also ausführlich, bevor Sie sich für eine Ordnungsweise entscheiden.
  • Anpassung
    Der Einsatz von RLO soll Ihnen vor allem Mühe und Kosten sparen, daher ist es elementar, dass jedes RLO einfach angepasst, aktualisiert und/oder personalisiert werden kann. Es empfiehlt sich daher mit flexiblen E-Learning Templates und Vektoren zu arbeiten. So können Sie Ihr RLO an der passenden Stelle integrieren bzw. mehrere RLO aneinanderhängen und sichergehen, dass der Lernflow durchgängig positiv ist.
  • Einheit
    Damit Ihr RLO so einfach wie möglich in eine neue E-Learning Umgebung integriert werden kann, sollten Sie auch beim Layout auf eine gewisse Einheit achten. Dies bedeutet nicht, dass jedes RLO in denselben Farben und mit denselben Grafiken auftreten muss. Es bietet sich jedoch an, durchgehend eine einheitliche Struktur für den Aufbau Ihres RLO zu nehmen. Somit können Sie auch „unpassende“ RLO einfach und zeitnah an eine neue Umgebung anpassen. Ziel ist es (wie immer), Zeit und Kosten zu minimieren.
  • Kompatibilität
    Ein RLO sollte nicht nur innerhalb eines Learning-Management-System flexibel einsetzbar sein. Versuchen Sie das Lernobjekt so zu gestalten, dass es über Anwendungen hinweg einsetzbar ist. Hierzu bietet sich z.B. die Speicherung im SCORM Format an.
  • Microlearning
    Microlearning ist auch für RLO ein wichtiger Begriff. Ziel ist es, komplexe Inhalte anhand von kleinen „Lernhappen“ darzustellen. Einerseits können Lernende kleine Lernetappen einfacher aufnehmen und behalten. Andererseits ermöglicht eine gewisse Kürze und Prägnanz von RLO diese besser aneinander zu reihen, bzw. durchzumischen. Versuchen Sie also Ihre Lerneinheiten so kurz wie möglich zu halten und streben Sie max. 5-10 Minuten Einheiten an.
News

Weitere Artikel entdecken.

Digitales Lernen und kognitive Fähigkeit – das Alter beachten
#Tipps & Tricks
Wir erklären, wie Sie digitales Lernen und kognitive Fähigkeiten richtig aufeinander abstimmen, um älteren Mitarbeitern...
So lernen Mitarbeiter leichter – E-Learning im Unternehmen
#Tipps & Tricks
Lesen Sie unsere Tipps für E-Learning im Unternehmen, damit Mitarbeiter leichter lernen. Verstehen Sie, wie wir lernen,...
Instruktionsdesign im E-Learning – Erklärung und Modelle
#Tipps & Tricks
...
E-Learning vs. Face to Face – zwei Wege zu effektiver Weiterbildung im Unternehmen
#Tipps & Tricks
Was ist Blended Learning? – Definition, Ziel und Methoden
#Tipps & Tricks
Was Blended Learning vereint, ist das Beste aus zwei Welten. Die auch als hybrides oder integriertes Lernen bekannte Methode...

Dr. Moritz Schulz,
Geschäftsführer

Jetzt kostenlose Testversion anfordern und durch digitale Lernprozesse langfristig Wettbewerbsvorteile sichern.