E-Learning-Trends 2020: Was erwartet die Branche?

#E-Learning Trends
27.08.2020

Das Jahr 2020 neigt sich dem Ende zu. Höchste Zeit, einen Blick zurück auf die Entwicklung des eLearnings zu werfen: Welche Trends haben sich herauskristallisiert, was ist neu, welche Strategien und Methoden haben sich weiterhin bewährt?

Trend 1: Mobiles Lernen

Weiterbildungen finden längst nicht mehr vor dem PC im Unternehmen oder zu Hause statt. Arbeitsmittel der Wahl 2020: das Notebook. Auch Smartphones und Tablets sind überall dabei. Der Trend zeichnet sich seit Langem ab, 2020 wird er zum Standard.1 Dabei geht es auch, aber nicht nur um Lern-Apps. Mobile Wissensaneignung an jedem Ort und zu jeder Zeit steht im Fokus. Die Vorteile von mobilem Lernen sind zahlreich: Zeitfenster lassen sich für kurze Lerneinheiten nutzen, und die aufgenommenen Fakten prägen sich in neuen Umgebungen besser ein.Allerdings sollten mobile E-Learning-Anwendungen speziell auf diese Anforderungen zugeschnitten sein. Zu den unverzichtbaren Elementen für mobile Learnings zählen:

  • Kurze, knappe Informationen, die das Wichtigste zusammenfassen
  • Interaktive Elemente
  • Regelmäßige Tests, die das Gelernte abfragen und Erfolge checken

Trend 2: Lern-Apps

Unverzichtbar für mobiles Lernen sind Apps, die Sie auf Smartphone und Tablet installieren. Bereits 2019 zeichnete sich ab, dass diese Art der Wissensvermittlung zu einem Boom-Markt wird – ein Jahr später hat sich dieser Trend durchgesetzt.3 Dabei haben die Handyprogramme das Potenzial, eine Vielzahl an Funktionen zu vereinen, die Unternehmen individuell für sich nutzen können. So lassen sich Lern-Quiz mit Video-Einheiten kombinieren und damit alle (Lern-)Sinne ansprechen. Kommunikationsfeatures erlauben den direkten Austausch mit Kollegen, Kursteilnehmern und -leitern.

Trend 3: Individualität ist Trumpf/Blended Learning

Zum individuellen Lernen gehören zwei Aspekte:
Zum einen passt sich ein erfolgreicher digitaler Weiterbildungskurs an den Teilnehmer an. Der Azubi benötigt nicht nur andere Informationen als ein langjähriger Mitarbeiter, er lernt auch anders: Junge Menschen behalten visuelle Inhalte in vielen Fällen besser als lange Texte. Ältere Menschen nehmen Wissen flexibler auf, vergleichen neue Inhalte mit Erfahrung.Ein eLearning ist daher umso erfolgreicher, je besser er sich an das Alter, den Wissensstand und die Position des Teilnehmers anpasst. In 2020 wurde das wichtiger denn je, denn nicht mehr nur freiwillige Weiterbildungen und vom Arbeitgeber verordnete Kurse standen im Mittelpunkt des digitalen Lernens. Auch Schüler aller Altersklassen absolvierten Kurse vor dem Computer. Es ist abzusehen, dass sich der Trend zur Individualisierbarkeit im Jahr 2021 weiter durchsetzen wird.

Zum anderen spielt Blended Learning eine immer wichtigere Rolle:5 Dabei handelt es sich um die optimale Verknüpfung verschiedener Lernmethoden und -objekte, abhängig von den Inhalten – aber eben auch vom Teilnehmer. So lassen sich etwa Sicherheitshinweise oder Arbeitsschutzmaßnahmen in einem Video eindrucksvoller vermitteln als im Fließtext. Gamification, also spielerische Elemente, eignen sich besonders gut für komplexe Inhalte und praktische Hinweise.

Trend 4: Adaptive Lernwelten und künstliche Intelligenz

Empfehlungen kennen Sie von Onlineshops, Streamingdiensten, sozialen Netzwerken: Kaufen Sie ein Buch, schlägt ein Algorithmus Ihnen einen Folgekauf vor. Das Videoportal stellt gleich einen ganzen Bereich mit Vorschlägen zusammen, basierend auf Ihren bisherigen Favoriten. Dahinter stecken Künstliche-Intelligenz(KI)-Systeme, die sich ganz ähnlich auch in eLearnings einsetzen lassen. Ein erster Schritt hin zu einer adaptiven Lernumgebung können eben solche Empfehlungen sein, die weiterführende Kurse anbieten. Adaptivität geht jedoch noch weiter: Das KI-System erkennt, wo der Nutzer sich gerade befindet – zu Hause, am Arbeitsplatz, unterwegs – und sendet entsprechende Learnings an eine App. Auch unterschiedliche Vorlieben der Wissensaufnahme lassen sich berücksichtigen. Visuelle Lerntypen erhalten ein Lernvideo oder -spiel, auditive einen Podcast.6

Trend 5: Gamification – spielend lernen

Stichwort Lernspiel: Gamification ist kein neuer Trend in 2020, erfährt jedoch zunehmende Relevanz. Streng genommen handelt es sich dabei nicht um ein Spiel, sondern um spielerische Elemente in einer Lernumgebung. Konkrete Beispiele sind der Avatar, der durch den Kurs führt, kurze Quiz zum Abfragen des Wissensstands, Punkte-Counter oder Fortschrittsbalken. Details wie diese motivieren und können dem Teilnehmer direktes Feedback über seine Fortschritte geben.7

Trend 6: Microlearning – fassen Sie sich kurz

Microlearning, das Vermitteln von kurzen Inhalten bei maximal 15 Minuten Dauer, manifestierte sich 2020. Knappe, prägnante Inhalte bleiben besser im Gedächtnis, auch wenn sie innerhalb eines Kurses aufeinander folgen. Sie lassen sich überall aufrufen und sind daher integrale Bestandteile von Lern-Apps und mobile Learnings. Teilnehmer, die etwas Bestimmtes in einer Fülle von Informationen suchen, finden dies in vielen übersichtlichen Einheiten leichter wieder als in einem zusammenhängenden Kurs. Nicht zuletzt lassen sich Änderungen und aktuelle Fakten einfacher integrieren. So bleiben Kurse ohne großen Aufwand auf dem neuesten Stand.8

Trend 7: Support im Ernstfall

Performance Support lautet einer der eLearning-Trends 2020: Hilfe dort zu leisten, wo sie gebraucht wird. In cleveren Systemen kommt hier abermals künstliche Intelligenz zum Einsatz: Eine Lern-App erkennt, wo der Nutzer sich gerade befindet und welche Informationen er voraussichtlich benötigt. Diese werden automatisch eingespielt – ob auf dem Weg zum Kunden, an einer (neuen) Maschine oder bei der Vorbereitung einer Präsentation.9

Fazit: Das eLearning-Jahr 2020 ist mobil und flexibel
ELearnings, die wissen, was der User will und braucht, standen 2020 im Mittelpunkt. Lernen, wo immer der Teilnehmer es wünscht und Zeit hat, sowie individuell angepasste Unterstützung maximieren das Lernerlebnis. So sind Unternehmen, Weiterbildungsinstitute, Universitäten und Schulen in der Lage, Inhalte anzubieten, die exakt auf die Bedürfnisse der Nutzer zugeschnitten sind. Das steigert letztendlich den Erfolg. Von KI-Systemen bis adaptiven Lernwelten: Was sich 2020 abzeichnet, wird sich 2021 aller Voraussicht nach fortsetzen.

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Dr. Moritz Schulz,
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