Gamification? 5x Ja!

#Tipps & Tricks
26.01.2018

Wie Sie erkennen, dass Ihre Lernenden für Gamification bereit sind

Um diese Frage zu beantworten, sollten Sie als erstes Ihre Zielgruppe genau analysieren, um ihre Präferenzen und Bedürfnisse herauszufinden. Auf diesem Wege finden Sie erste Anhaltspunkte, die zeigen, ob Gamification Ihre Lernenden motivieren, oder doch eher abschrecken könnte. Wollen Sie ein wenig antreibenden Wettbewerb? Oder hätte dieser eher einen negativen Einfluss? In diesem Artikel erfahren Sie fünf versteckte Anzeichen4, die Ihnen zeigen, ob Sie Ihre Zielgruppe für Gamification begeistern können.

1. Der Wunsch zu persönlichem Feedback

Sollten Sie bei der Analyse Ihrer Zielgruppe feststellen, dass Lernende häufig dieselben Fehler machen und oftmals aktiv nach Feedback fragen, könnte das einbauen eines Gamification-Mechanismus die Lösung sein. Ob die Nutzer des Trainings erfolgreich waren oder nicht, wird nämlich durch das Sammeln von Punkten und Auszeichnungen gezeigt. Somit erhalten diese direktes Feedback zu ihrer Leistung, ohne dass andere Personen, wie ein Coach oder andere Lernende („peer involvement1“), mit einbezogen werden müssen. Vor allem für Menschen, die Probleme mit konstruktiver Kritik haben und lieber alleine arbeiten, kann Gamification somit ein einfacherer Weg sein, trotzdem eine Rückmeldung zum aktuellen Lernstand zu erhalten.

Wichtig: Gamification ersetzt keinesfalls den Support durch einen Online-Instrukteur. Denn in manchen Fällen muss dieser immer noch eingreifen und den Nutzer durch zusätzliche Materialien unterstützen. Auch die Leistung der Lernenden sollte durch Analyse Softwares regelmäßig kontrolliert werden, um Lücken und Fehler im Programm zu beheben. Nur so kann ein professionelles und langfristig erfolgreiches E-Learning Programm aufgebaut werden.

2. No Risk No Fun? Oder lieber risikolose Ansätze?

Bei Gamification–Anwendungen, wie Simulationen oder Branching Szenarios2 , wird den Nutzern die Angst davor genommen, Fehler zu machen. Denn hier ist der Weg das Ziel und die Lernenden können verschiedene Ansätze ausprobieren, um ihren Lernerfolg zu steigern – Und das in einem risikolosen Umfeld! Beispielsweise kann eine Simulation erstellt werden, bei der Punkte gesammelt und somit weitere Anwendungen freigeschaltet werden können. Falls Ihre Nutzer gerne verschiedene Wege austesten und dabei keine Angst vor Fehlern haben sollen, könnte Gamification eine Möglichkeit sein, sie zufrieden zu stellen. Denn falls die Lernenden bei Simulationen Fehler machen, hat es für sie keine echten Konsequenzen. Sie lernen aus ihren Fehlern, ohne dabei gestresst zu sein.

Tipp: Verlieren sie nicht den Realitätsbezug bei Gamification-Methoden! Die Nutzer sollen das gelernte Wissen im Kontext anwenden können, weshalb sich reale Simulationen besonders gut eignen. Sie sollen schließlich nicht vom konkreten Wissen abgelenkt werden.

3. Der Wunsch zu mehr Anerkennung

Der Mensch wird durch Anerkennung zu höherer Leistung motiviert. Dabei helfen Gamification-Elemente, wie zum Beispiel eine Bestenliste oder das Sammeln von Punkten, um dem Nutzer das Gefühl zu geben, dass seine Lernerfolge belohnt werden. Vor allem Teilnehmer, die sich beim Lernprozess vom Lehrenden übersehen fühlen, hilft diese Methode besonders weiter. Sie haben die Möglichkeit, ihr Wissen und Können zu zeigen und sind somit viel motivierter als zuvor. Dabei sollte es dem Nutzer jedoch nicht darum gehen, seinen Wert unter Beweis zu stellen, sondern eine Anerkennung für die harte Arbeit zu bekommen. Außerdem sollten die Nutzer auch regelmäßig persönliches Lob vom Lehrenden bekommen, um die hohe Motivation beizubehalten.

4. Verpflichtende Trainings? Nein, Danke!

Schon alleine das Wort „Pflicht“ löst bei vielen negative Emotionen und somit eine geringere Leistungsbereitschaft aus. Der Grund dafür ist, dass Menschen nicht gerne zu Handlungen gezwungen werden, sondern aus freiem Willen Entscheidungen treffen möchten. Im schlimmsten Fall nehmen einige Nutzer gar nicht erst am jeweiligen Kurs teil oder führen ihn nur halbherzig durch. Sie stempeln das Training im Vorhinein als langweilig ab, obwohl es eventuell um ein spannendes Thema geht. Durch Gamification kann diesem Problem entgegengewirkt werden, da die intrinsische Motivation der Teilnehmer spielerisch geweckt wird. Sie können durch gute Leistungen das nächste Level erreichen, Punkte und Belohnungen sammeln – müssen es aber nicht. Somit wird ein verpflichtendes Training zu einem spannenden Erfolgserlebnis und die negativen Emotionen werden in Positive umgewandelt.

5. Strategien anpassen

Sammeln Sie so viele Nutzerdaten wie möglich!3 So können Sie die passende Gamification-Strategie für Ihr individuelles Training erstellen. Im Optimalfall kreieren Sie personalisierte Lernwege für unterschiedliche Teilnehmergruppen. Während einige das Sammeln von Punkten und Medaillen bevorzugen, mögen andere wiederrum den Konkurrenzkampf und brauchen daher Bestenlisten. Die Nutzung von Medien kann zudem unterschiedliche Gamification-Methoden unterstützen.

Sollte sich mindestens eines dieser Anzeichen bei Ihren Teilnehmern bemerkbar machen, können Sie den nächsten Schritt wagen und Gamification-Mechanismen in Ihr Training einbauen. Achten Sie dabei darauf, genau auf die Wünsche und Bedürfnisse Ihrer Nutzer einzugehen. Sowohl Sie, als auch die Lernenden werden auf diesem Weg das nächste Level durch Gamification erreichen!

1Ein Lernkonzept, bei dem die Teilnehmer (also die „peer“) selbst die Lehrer sind und sich gegenseitig Fördern und Rückmeldungen geben. (Quelle)

Eine interaktive Form von E-Learning Kursen, bei der der Lernende selbst Wahlentscheidungen trifft, welche den Kursverlauf mitgestalten. (Quelle)

Beachten Sie dabei jedoch selbstverständlich die geltenden Gesetze und Richtlinien. Weitere Informationen zu diesem sensiblen Thema können Sie in einem weiteren WebCampus-Artikel finden: Wir haben Ihnen alles Wissenswerte über Datenschutz im E-Learning zusammengestellt.

News

Weitere Artikel entdecken.

Digitales Lernen und kognitive Fähigkeit – das Alter beachten
#Tipps & Tricks
Wir erklären, wie Sie digitales Lernen und kognitive Fähigkeiten richtig aufeinander abstimmen, um älteren Mitarbeitern...
So lernen Mitarbeiter leichter – E-Learning im Unternehmen
#Tipps & Tricks
Lesen Sie unsere Tipps für E-Learning im Unternehmen, damit Mitarbeiter leichter lernen. Verstehen Sie, wie wir lernen,...
Instruktionsdesign im E-Learning – Erklärung und Modelle
#Tipps & Tricks
...
E-Learning vs. Face to Face – zwei Wege zu effektiver Weiterbildung im Unternehmen
#Tipps & Tricks
Was ist Blended Learning? – Definition, Ziel und Methoden
#Tipps & Tricks
Was Blended Learning vereint, ist das Beste aus zwei Welten. Die auch als hybrides oder integriertes Lernen bekannte Methode...

Dr. Moritz Schulz,
Geschäftsführer

Jetzt kostenlose Testversion anfordern und durch digitale Lernprozesse langfristig Wettbewerbsvorteile sichern.