Information vs. Wissen

#Tipps & Tricks
29.12.2017

Informationen in Wissen umwandeln:
Ziel eines E-Learning Kurses ist es hauptsächlich Menschen dabei zu helfen, sich neue Fähigkeiten und Kenntnisse anzueignen und innovative Ideen zu teilen. Doch wie kann man sicherstellen, dass nicht nur Informationen aufgezeigt, sondern langfristig behalten und verstanden werden und somit Wissen entsteht?

Was ist eine Information?
Hierbei handelt es sich um den reinen Inhalt des E-Learning Kurses, also die Fakten, Statistiken, Ideen und Konzepte die aufgezeigt werden. Fakten sind unveränderbar und lassen keinen Spielraum für Interpretationen. In dieser „puren“ Form besteht zwischen den einzelnen Informationen noch kein direkter Zusammenhang, weshalb Nutzer des Trainings die einzelnen Informationsteile selbst verbinden müssten. Im Endeffekt sind Informationen also nichts anderes als einzelne Daten, welche unabhängig voneinander existieren. Damit der Lernende nicht mit den Informationseinheiten überfordert wird, ist es wichtig, diese in Wissen zu transformieren.

Was ist Wissen?
Wenn die Information das einzelne Puzzleteil ist, dann kann man sich Wissen als das vollendete Puzzle vorstellen. Dieses entsteht nur dann, wenn Online-Lerner die Informationen wirklich begreifen und verstehen. Denn unser Gehirn muss Verknüpfungen zwischen den einzelnen Neuronen herstellen, um das Wissen langfristig abspeichern zu können.

7 Tipps, wie Sie Informationen in Ihrem Lernprogramm zu Wissen umwandeln können1:

1. Halten Sie das Training simpel

Heutzutage kann man nur schwer dem Überfluss der Informationen entkommen, weshalb es oftmals zu kognitiver Überlastung kommen kann. Denn das Gehirn kann nur eine begrenzte Anzahl von Informationen aufnehmen, bevor das Arbeitsgedächtnis seine maximale Kapazität erreicht. Passiert dies bei den Teilnehmern Ihres Online Trainings, können die neuen Informationen nicht an vorhandenes Wissen anknüpfen, und somit kann auch kein neuer Lernerfolg erstehen.
Aus diesem Grund ist es essentiell, Wissen schrittweise aufzubauen. Gestalten Sie Ihr Training also eher simpel und lassen Sie die einzelnen Trainingseinheiten aufeinander aufbauen. Der Lernende sollte kleine, leicht verdauliche Portionen bekommen um nachhaltig erfolgreich zu sein.

2. Struktur ist der Schlüssel

Das menschliche Gehirn sieht oft Muster und Zusammenhänge, die nicht angedacht sind. Dafür ist die selektive Wahrnehmung verantwortlich, welche unwichtige von wichtigen Informationen unterscheidet. Das Gehirn sucht also ständig nach Verbindungen, um vorhandenes Wissen besser mit neuen Informationen vereinen zu können.
Ein Beispiel: Stehen zwei unabhängige Informationen nebeneinander auf dem Bildschirm denken manche Lerner, diese wären miteinander verknüpft.
Achten Sie somit darauf, Ihren E-Learning Kurs sinnvoll zu strukturieren. Lassen sie zwischen nicht zusammengehörenden Ideen genügend Freiraum. Andersherum sollten zusammengehörende Konzepte auch nah beieinanderstehen. Ein weiterer wichtiger Faktor ist die Navigation durch das Programm. Die Lernenden sollten hier die Möglichkeit haben, schnell und einfach an Informationen zu gelangen.

3. Informationen in den Kontext setzen

Informationen muss eine Bedeutung zugewiesen werden, damit unser Gehirn sie als wichtig betrachtet und somit langfristig abspeichert. Um den Wissenstransferprozess zu erleichtern, sollten Informationen also in einen Kontext gesetzt werden. Fiktive oder reale Beispiele, Case Studies und Geschichten helfen dabei, die Informationen auf der Ebene zu verstehen, auf welcher sie zu zweckorientiertem Wissen werden. Dieses Wissen kann dann in jeder Lebenslage angewendet werden. Ein Hoch auf das laterale Denken!

4. Reale Simulationen einbauen

Um Ihr Training praktischer zu gestalten ist diese Art von Strategie bestens geeignet. Sie setzt Informationen nicht nur in einen inhaltlichen, sondern auch einen praktischen Kontext. Lernende können ihr Wissen direkt anwenden und die Relevanz des vorher Gelernten erfahren. Sie haben die Möglichkeit zu sehen, wie das Training ihnen helfen kann, persönliche Ziele zu erreichen und Herausforderungen zu meistern.

5. Stellen Sie Microlearning Materialien zur Verfügung

Wie schon bereits im ersten Tipp angesprochen, kann das menschliche Gehirn schnell in einen Zustand der kognitiven Überlastung geraten. Um diesem Problem entgegenzuwirken, sind Microlearning Materialien optimal geeignet, da sie das Wissen in kleinere Portionen aufteilen. Nutzer des Trainings können auf die Inhalte zugreifen, wenn es am besten in ihren Zeitplan passt. Ein Beispiel: Verwenden Sie eine 3-minütige Simulation, die schrittweise eine Aufgabe erfüllt und den Lernenden aktiv integriert.

6. Integrieren Sie emotionale Inhalte

Durch Emotionen sind Menschen aufmerksamer und die Speicherkanäle im Gehirn werden aktiviert. Gestalten sie Ihr Training humorvoll und unterhaltsam, so kann auch ein weniger spannendes Thema zu einer attraktiven Lernerfahrung für die Nutzer werden. Wird neu gelerntes Wissen zusätzlich mit positiven Emotionen verbunden, kann sich unser Gehirn besser daran erinnern und das Lernen fällt deutlich leichter. Der einfachste, sowie effektivste Weg ist die Integration von Geschichten. Das sogenannte „Storytelling“ ist eine Methode, den Lernenden auf der emotionalen Ebene anzusprechen. Wichtig ist hierbei, dass die Leser sich mit den Charakteren identifizieren können und sich emotional angesprochen fühlen. Eine weitere Möglichkeit bietet die Integration von Ihren persönlichen Erfahrungen. Ob als kleine Anekdoten oder andere Arten von Beispiel sind.

7. Nutzen Sie Medien

Bilder, Videos, oder Diagramme – jede Art der Visualisierung von Informationen hilft zur Vereinfachung komplexer Themen. Insbesondere profitieren visuelle Lerntypen davon, die sich auf diese Weise am besten Wissen aneignen können. Ein weiterer Vorteil von der Nutzung von Multimedia-Anwendungen ist die interaktive Einbindung der Lernenden, welche wiederrum den Lernprozess vereinfacht. Machen Sie Ihre Nutzer zu aktiven Teilnehmern des E-Learning Kurses!

Wir hoffen, wir konnten Sie mit diesem Artikel zum Nachdenken bewegen, um herauszufinden, ob Ihr Training schlichte Informationen oder langfristiges Wissen liefert. Ziel ist es letztendlich, eine Balance zwischen Informationen, Kontext und Simulationen zu erreichen. Versuchen Sie die oben aufgeführten Tipps in Ihrem Online-Training umzusetzen – Ihre Nutzer werden Ihnen für die aktive Lernerfahrung dankbar sein.

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Dr. Moritz Schulz,
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