MOOCs – Massive Open Online Courses

#E-Learning Trends
05.10.2016

Falls Sie sich bereits etwas länger mit E-Learning und den zahlreichen verwandten Themen beschäftigen, ist Ihnen bestimmt bereits das ein oder andere Mal der Begriff „MOOC“ über den Weg gelaufen. „MOOC“ steht für „Massive Open Online Courses“, also massive bzw. große, frei zugängliche Online Kurse. In diesem Artikel wollen wir Ihnen erklären, was MOOCs eigentlich sind und darstellen, welche unterschiedliche Formen es von ihnen gibt. Außerdem geben wir Ihnen generelle Literaturempfehlungen, in denen Sie u.a. die Entwicklung von MOOCs detailliert nachlesen können.

 

Massive1: “Massive” steht für die oftmals sehr große Anzahl an Teilnehmern eines MOOCs. Diese kann durchaus zwischen ca. 150 und mehreren hunderttausend Lernenden schwanken. Prinzipiell ist die Teilnehmeranzahl unbegrenzt, was einer der Gründe ist, warum es oftmals zu sehr vielen Usern kommt.

Open2: Mit der Aussage, dass MOOCs open, also offen, sind, werden vor allem zwei Dinge beschrieben: Erstens sind die Kurse frei zugänglich, das bedeutet, dass der Zugang keinerlei Voraussetzungen unterliegt. Und zweitens ist ein MOOC kostenfrei, was die Chancengleichheit beim Lernen stark unterstützt.

Online: MOOCs finden ausschließlich online, also im Internet, statt.Dies bedeutet, dass es sich bei jeglichen MOOCs um webbasierte Kurse handelt, die von beliebigen mobilen Endgeräten abgerufen werden können. Somit sind MOOCs Zeit- und Ortsunabhängig.1

Course1: MOOCs werden als klassische Kurse strukturiert, was bedeutet, dass es meistens einen festgelegten Start- und Endtermin des Kurses gibt. Außerdem werden die Lerneinheiten oftmals in einzelne Themengebiete untergliedert, es gibt einen bzw. mehrere Lehrer und teilweise werden zusätzliche Betreuungsangebote offeriert.

 

Trotz dieser eindeutigen Definition des Akronyms, ist MOOC nicht automatisch gleich MOOC. Besonders zwei Unterarten haben sich durchgesetzt: cMOOCs und xMOOCs. In der folgenden Tabelle können Sie die wichtigsten Unterschiede der beiden MOOC-Arten einsehen und somit hoffentlich besser entschieden, welche MOOC-Sorte für Sie und Ihre Ziele besser geeignet sind.2

xMOOCs cMOOCs
  • “x” steht für “extended”
  • didaktisches Grundprinzip “Connectivism” (daher cMOOC)
  • Lernen mit strukturierten Lerninhalten, regelmäßigen Wissenskontrollen und Prüfungen
  • Fokus auf Vernetzung der Teilnehmer und Informationen, Motivation von aktiver Beteiligung sowie Entwicklung neuer Beiträge bzgl. des Kursthemas
  • “vorlesungsähnlich”
  • “seminar- oder kolloquiumsähnlich”
  • werden meist über spezielle Lernplattformen angeboten; Ziel ist es, das Lernerlebnis an sich in den Vordergrund zu rücken
  • integriert Social Media, wann immer möglich
  • zentrale Funktionen der Lernplattformen: Registrierung und Administration von (vielen) Teilnehmern, Streamen und Speichern von Videodateien, automatisierte Lernkontrollen, Tracking und Reporting von Lernaktivitäten
  • cMOOCs sind abhängig von der Aktivität und Motivation der Teilnehmer
  • Thema wird von sogenannten “Facilitators” (Gastgeber) vorgeschlagen und es werden Impluse zur Mitarbeit gegeben
  • Der Rest muss jedoch von den Teilnehmern kommen
  • zentrales Medium: Video (diese sind meist 5-15 Minuten lang (siehe auch Microlearning) und werden in regelmäßigen Abständen freigeschaltet
  • keine Tests oder Prüfungen und somit auch kein offizielles Feedback
  • Allerdings erhalten Teilnehmer informelles Feedback durch die Aktivität anderer Nutzer
  • Feedback und Prüfungen sind automatisiert, daher werden oftmals simple Fragetypen, wie z.B. Multiple-Choice-Fragen angewandt
  • Tests folgen oftmals direkt auf eine Lerneinheit
  • Am Ende können Abschlussprüfungen mit Zertifikaten verknüpft werden
  • haben Diskussionsforum zum Infoaustausch (diese sind jedoch meist nur mäßig moderiert aufgrund der großen Teilnehmerantahl)
  • bieten Teilnahmebestätigung an

(Abgesehen von xMOOCs und cMOOCs gibt es noch weitere MOOC-Arten, die allerdings (noch) nicht sehr verbreitet sind. Zu ihnen zählen z.B. bMOOCs (Blended MOOCs), SPOCs (Small Private Online Courses), MOOCs (Mentored Open Online Courses) oder POOCs (Personalized Open Online Courses).2 Für detailliertere Informationen können Sie hier weiterlesen.

 

Die Gegenüberstellung von cMOOcs vs. xMOOCs soll Ihnen eine Orientierungshilfe sein. Trotzdem wird empfohlen, auf weitere Kriterin einzugehen, bevor man ein bestimmtes Lernszenario perfekt umsetzen kann. Grainne Connole schlägt für diese Klassifizierung folgende 12 Dimensionen2 vor:

  1. Ausmaß der Offenheit (“the degree of openness”)
  2. Ausmaß der Mitarbeit (“the scale of participation (massification)”)
  3. Anzahl der genutzten Medien(“the amount of use of multimedia”)
  4. Ausmaß der Kommunikation (“the amount of communication”)
  5. Ausmaß der Zusammenarbeit (“the extend to which collaboration is included”)
  6. Arts des Lernpfades (von Teilnehmerzentriert zu Lehrerzentriert zu sehr strukturiert) (“the type of learner pathway (from learner centred to teachercentred and higly structured)”)
  7. Level der Qualitätssicherung (“the level of quality assurance”)
  8. Ausmaß zu dem Reflektion ermuntert wird(“the extend to which reflection is encouraged”)
  9. Ausmaß der Lernkontrolle/Prüfung (“the level of assessment”)
  10. Grad der (In-)Formalität(“how informal or formal it is”)
  11. Autonomie (“autonomy”)
  12. Vielfalt (“diversity”)

 

Wir hoffen, dass wir Ihnen mit diesen generellen Informationen eine ersten, informativen Überblick über Massive Open Online Courses geben konnten. Falls Sie das Thema nun gepackt hat, empfehlen wir Ihnen einmal auf der Website des Deutschen Bildungsservers vorbeizuschauen. Hier finden Sie viele verschiedene Verlinkungen zu weiteren MOOC-Informationen.

News

Weitere Artikel entdecken.

Mobile Learning – die Potenziale digitaler mobiler Lernlösungen
#E-Learning Trends#Neuigkeiten
Was ist Mobile Learning, welches Konzept steckt dahinter und was macht mlearning so erfolgreich? Lesen Sie hier das Wichtigste...
Lernformen im E-Learning – Trends und Entwicklungen
#E-Learning Trends
Welche Lernformen im E-Learning liegen im Trend? Wir verraten es und erklären Ihnen auch die einzelnen Lernformen.
Microlearning für Service-Schulungen: Deshalb sind die Lernhäppchen ideal für die Schulung von Servicepersonal
#E-Learning Trends
Kundenservice ist ein komplexer Bereich, und es tauchen immer wieder neue und vielschichtige Fragen auf. Ob die Mitarbeiter...
Sechs gute Gründe in ein LMS zu investieren
#E-Learning Trends
Mit einem Learning Management System, kurz LMS, vereinfachen Sie die Konzeption und Durchführung digitaler Kurse wesentlich....
Die 5 wichtigsten E-Learning-Trends
#E-Learning Trends
E-Learning wird immer wichtiger: Sowohl Betriebe als auch Hochschulen steigen auf digitale Lerninhalte um. Auch in Zukunft...

Dr. Moritz Schulz,
Geschäftsführer

Jetzt kostenlose Testversion anfordern und durch digitale Lernprozesse langfristig Wettbewerbsvorteile sichern.