Fünf Tipps fürs Storytelling im E-Learning

#Tipps & Tricks
02.05.2019

Spannung aufbauen, bestimmte Gefühle erzeugen und so Lerninhalte effektiver vermitteln: Storytelling im E-Learning ist eines der besten Mittel, durch das die Teilnehmer Spaß an den Kursen haben und sich die vermittelten Fakten besser einprägen. Im Kinderfernsehen ist das Storytelling mit Lerneffekt seit Jahrzehnten gang und gäbe – man denke nur an die „Sendung mit der Maus“. Dem Gehirn fällt es wesentlich leichter, sich Geschichten einzuprägen1. Ein Grund dafür ist, dass diese Emotionen wecken. Sie kennen es mit Sicherheit: Sie erinnern sich an Ereignisse, die in Ihnen bestimmte Gefühle ausgelöst haben, besser als an solche, die Sie kaltließen. Ein Spannungsbogen hält zudem die Teilnehmer am Bildschirm. So vermeiden Sie langweilige E-Learning-Kurse und verbessern den Lernerfolg. Webcampus liefert Ihnen fünf Tipps, wie Sie Storytelling effektvoll in Ihre digitalen Kurse integrieren.

1. Halten Sie den Spannungsbogen hoch

Nicht immer ist das, was Sie in Ihren E-Learnings vermitteln möchten, interessant. An sich langweilige Inhalte lassen sich jedoch in spannende Geschichten verpacken – und schon wecken sie die Aufmerksamkeit der Teilnehmer. Eine Story hat im Wesentlichen fünf Elemente1:

  1. Die Einführung in die Geschichte beziehungsweise in das Setting, in dem sie spielt.
  2. Die Definition des Problems beziehungsweise der Herausforderung: Was ist anders, was soll gelöst werden?
  3. Ein Höhepunkt: Der Umkehrpunkt, an dem die Geschichte ihren Höhepunkt erreicht, der spannendste Moment.
  4. Eine Entwicklung: Ein Lerneffekt, der etwa in eine Vorher-Nachher-Geschichte eingebaut wird, oder den Helden gegen den Schurken gewinnen lässt.
  5. Eine Lösung: Nach erfolgreicher Mission hat sich der Status Quo geändert, etwas ist durch die Handlungen der Protagonisten besser geworden.

Eine spannende Geschichte lebt von ihren Hauptfiguren. Storytelling ohne Helden und Antihelden funktioniert nicht – dann wären wir wieder bei den harten Fakten. Denken Sie sich Protagonisten aus, sympathische Hauptfiguren, mit denen sich die Teilnehmer Ihrer Kurse identifizieren können. Eine gelungene Pointe am Schluss steigert zudem den Erfolg Ihrer Story2.

2. Integrieren Sie Audios und Videos

Eine Story lebt nicht zuletzt von der Atmosphäre, die Sie mit ihr kreieren. Mit einem kurzen Audio-Clip3 oder einer Video-Sequenz ziehen Sie die Betrachter mitten hinein ins Geschehen. Das kann eine musikalische Untermalung sein – Musik spricht die Emotionen besonders stark an – oder ein Sound-Schnipsel, der thematisch zur E-Learning-Einheit passt: Maschinengeräusche, wenn es um eine technische Lektion geht oder die Geräusche einer Menschenmenge für Soft-Skill-Kurse. Achten Sie darauf, dass die Audio-Seqzenz sehr kurz ist. Sie dient lediglich dazu, die Aufmerksamkeit zu steigern und auf den folgenden Kurs vorzubereiten. Dasselbe gilt für Video-Clips. Kurze Einspieler mit möglichst spektakulären Szenen wecken das Interesse der Betrachter.

Videos eignen sich darüber hinaus nicht nur optimal dafür, die Aufmerksamkeit zu wecken, Sie können sie auch innerhalb der Lektionen nutzen. So lassen sich mit Videos komplexe Sachverhalte einfacher und schneller erläutern als mit Texten oder Grafiken. Das menschliche Gehirn verarbeitet Videos rund 60.000-mal schneller als geschriebene Worte4. Integrieren Sie in das Erklärvideo Elemente des Storytellings, dann steigern Sie die Wirkung der Videos zusätzlich.
Mit Audios und Videos sprechen Sie mehrere Sinne des Nutzers an: Er sieht und hört – und so bleibt das Gelernte besser im Gedächtnis. Integrieren Sie zusätzlich interaktive Elemente, steigert dies den Lerneffekt noch einmal. So kommen wir zu Tipp Nummer 3:

3. Werden Sie interaktiv!

Dinge zu entdecken, hat einen höheren Lerneffekt als frontaler Unterricht. Agiert der Teilnehmer selbst, setzt er sich stärker mit den Fragestellungen auseinander und die Lösung gelangt besser ins Langzeitgedächtnis. Diesen Fakt können Sie für Ihre E-Learning-Projekte nutzen und sie mit Ihrer Story verbinden. Hier gilt ebenfalls: Setzen Sie interaktive Stilmittel sparsam ein. Sie passen beispielsweise zur Lernkontrolle am Ende einer Lektion oder können die Teilnehmer zu einer Entscheidung animieren, ganz nach dem Motto: Wie würden Sie in dieser Situation reagieren?

4. Integrieren Sie spielerische Elemente

Eine weitere Möglichkeit, interaktive Elemente einzubauen, sind Serious Games. Spielerische E-Learnings, bei denen die Teilnehmer etwa den Helden der Story durch eine rätselhafte Umgebung Richtung Ziel führen oder Fragen beantworten müssen, um ins nächste Level zu gelangen, erzielen starke Lerneffekte. Der Nutzer setzt sich während der Lektion nicht nur mit den Fragen auseinander, sondern wird auch dazu animiert, möglichst gute Ergebnisse zu erzielen, um seinen Protagonisten gewinnen zu lassen. Er identifiziert sich zugleich mit den Figuren der Story und behält die Inhalte des Kurses so wesentlich einfacher.

5. Beachten Sie Ihre Zielgruppe!

Einer der wichtigsten Grundsätze des Storytellings lautet: Sie können mit einer Story nicht alle ansprechen. Das Gute an E-Learnings: Die Zielgruppe ist weitgehend bekannt und bereits aufgrund des Themas klar definiert. Das Management nimmt an Führungs-Seminaren teil, an Compliance-Kursen oder E-Learnings zum Employer-Branding, die Vertriebsabteilung erfährt neue Verkaufsstrategien, eignet sich Tipps und Tricks zum sicheren Verhandeln an oder übt sich in optimaler Rhetorik. Im Backoffice bildet man sich im Thema Digitalisierung weiter, im Controlling mit weiterführenden SAP-Kursen.
Ganz so einfach ist die Zielgruppenanalyse dann leider doch nicht. Zwar wissen Sie bereits, welche Vorkenntnisse die Mitarbeiter mitbringen (sollten) – nicht jedoch, wie sie am besten lernen und welche Unterschiede sie etwa aufgrund ihres Alters mitbringen. Der Young Professional bevorzugt womöglich das mobile Lernen via App und klickt sich interaktiv durch die Story. Der langjährige Experte aus derselben Abteilung, der kurz vor der Rente steht, kann mit dieser Art von Story wenig anfangen. Lieber wäre ihm eine konservativere Geschichte mit konkreter Nutzerführung und einer insgesamt emotionaleren Ansprache5.

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