Vermeiden Sie diese Fehler im Kursdesign

#Tipps & Tricks
23.07.2020

Wenn Sie einen E-Learning-Kurs erstellen möchten, der Lernenden eine echte Bereicherung im Studien- oder Arbeitsalltag sein kann, sollten Sie bestimmte Regeln beachten. Bei Anfangsschwierigkeiten lohnt es sich, einen professionellen Designer zurate zu ziehen oder ein hochwertiges Autorentool zu benutzen, das eine Support-Funktion zur Verfügung stellt. Nur so erfahren Sie, wie Sie Ihren Kurs in Form bringen und worauf Lernende besonderen Wert legen.

Quantität statt Qualität

E-Learning unterscheidet sich insofern von traditionellen Lernformen, als dass es Lernenden ein individuelles und personalisiertes Lernsystem zur Verfügung stellt. Wer als Lehrender nun einen E-Learning-Kurs mit textlastigen und statischen Inhalten erstellt, bedient sich eines überholten Formats in elektronischer Form. Statt interaktive Optionen anzubieten, verlangt der Kurs von den Lernenden, einfach auf “Weiter” zu klicken. Bei derartigen Kursen können Inhalte nicht übersprungen werden, sodass der Effekt eines Buches oder einer PDF-Datei entsteht. Sinn eines E-Learning-Kurses ist es, interaktive Inhalte einzubauen, die Lernende miteinbeziehen. So lassen sich Informationen viel einfacher merken und anwenden.

Fehlender Bezug zum Arbeits- oder Studienalltag

Überflüssige Informationen dienen lediglich dazu, Lernende zu verwirren. Bleiben Sie stets beim Thema und schweifen Sie nicht ab. Der Bezug zur Realität lässt sich anhand von Quizzen, Simulationen und Videos herstellen. Vor allem bei Weiterbildungskursen steht der Bezug zur Realität immer wieder im Mittelpunkt, da derartige Kurse ein konkretes Ziel verfolgen: Das im Weiterbildungskurs erworbene Wissen soll am Arbeitsplatz anwendbar sein.

Fehlende Berücksichtigung individueller Startvoraussetzungen

Zu den wichtigsten Vorteilen des E-Learning gehört das personalisierte Lernen. Dieses bezieht sich sowohl auf die zeitliche als auch auf die örtliche Dimension, doch dürfen auch die Vorkenntnisse der Lernenden nicht außer Acht gelassen werden. Damit der Kurs von Lernenden mit unterschiedlichen Vorkenntnissen gleichermaßen genutzt werden kann, sollte das Programm aus verschiedenen Modulen bestehen, die nach Bedarf auch übersprungen werden können. Vermeiden Sie unnötige Wiederholungen und richten Sie die Navigation so ein, dass Lernende selbst entscheiden können, ob sie ganz am Anfang, in der Mitte oder gar am Ende mit dem Kurs beginnen möchten. Eine weitere Möglichkeit ist, die Vorkenntnisse der Lernenden anhand eines Quiz zu überprüfen, ehe sie den E-Learning-Kurs in Angriff nehmen. Somit können Lernende die Inhalte so nutzen, wie es ihnen selbst am vernünftigsten erscheint1.

Fehlende Personalisierung

Natürlich ist es einfacher, einen standardisierten E-Learning-Kurs zu erstellen. Dadurch erreichen Sie jedoch niemals die Ziele, die Sie mit Ihrem Kurs verfolgen. Obwohl das Lernziel für alle Lernenden gleich ist, ist der Weg dahin von Kursteilnehmer zu Kursteilnehmer verschieden. Dies gilt es, beim Kursdesign zu berücksichtigen, indem man Lernenden personalisierte Lernpfade zur Verfügung stellt. Am einfachsten lässt sich dies anhand des Microlearning-Prinzips bewerkstelligen, das viele kleine Lerneinheiten umfasst. So können Lernende überall und im eigenen Tempo lernen. Viele Lernende schätzen zudem den interaktiven Austausch mit anderen Kursteilnehmern. Deshalb sollte Ihr E-Learning-Kurs unbedingt ein Feedback-Tool sowie ein Forum umfassen.

Fehlende Lernzielvorgaben

Lernziele sind ein wichtiger Bestandteil eines jeden E-Learning-Kurses. Sind Endziele nur schwammig oder gar nicht formuliert, verliert sich der Zweck des Kurses, außerdem leidet auch das Design darunter. Es bleibt Ihnen überlassen, ob Sie ein Gesamtziel oder viele kleinere Etappenziele festlegen möchten.

Design mit Negativwirkung

E-Learning-Kurse sollten auch optisch ansprechend gestaltet sein und dabei im Design den Inhalt widerspiegeln. Wählen Sie passende Fonts und Farben aus, die zu Form und Inhalt passen. Das Design darf Lernende auf keinen Fall vom Inhalt ablenken und sollte diesen lediglich unterstützen. Grelle Farben und unpassende Schriftarten lenken Lernende ab und hinterlassen ein negatives Image. Der Inhalt kann noch so gut sein – hakt das Design, lässt sich sogleich der ganze Kurs abhaken.

Begleitkommentar ja oder nein?

Ein Fehler, den viele Lehrende beim Erstellen eines E-Learning-Kurses begehen ist, überflüssige Begleitkommentare einzufügen. Während Audio-Files unter bestimmten Umständen unentbehrlich sind, werden sie von vielen Lernenden als störend empfunden. Es empfiehlt sich, mit Begleitkommentaren sparsam umzugehen und sie nur dann einzusetzen, wenn sie für Lernende einen Mehrwert darstellen.

Mangelhafte Funktionalität

Es gibt kaum etwas Schlimmeres als einen E-Learning-Kurs, dessen Elemente nicht oder nur schlecht funktionieren. Eine fehlerhafte Navigation kann schnell dazu führen, dass Lernende Ihrem E-Learning-Kurs trotz des interessanten Inhalts den Rücken kehren2. Um dies zu vermeiden, sollten Sie Ihren E-Learning-Kurs stets testen. Am besten ist es, wenn Sie Tests für jedes Endgerät durchführen, da sich ein mobiles Display stark von einem Computerbildschirm unterscheidet.

Einmal genügt nicht

E-Learning-Inhalte dienen dazu, bei Bedarf wiederholt zu werden. Dies trifft vor allem auf Microlearning-Einheiten zu, die immer wieder aufgerufen werden können, um das erworbene Wissen aufzufrischen. Deshalb sollten Sie Lernenden fortwährenden Zugriff auf E-Learning-Kurse ermöglichen. Nur so lassen sich fachliche Kompetenzen ausbauen und festigen.

Es genügt nicht, “mal kurz” einen E-Learning-Kurs zu erstellen, denn Inhalt und Design sollten gut durchdacht sein. Dazu gehören nicht nur gestalterische Elemente, sondern auch Eigenschaften wie Funktionalität und Personalisierung. Diese sind für Lernende besonders wichtig, da sie einen direkten Einfluss auf die Aneignung des im E-Learning-Kurs zur Verfügung gestellten Wissens haben. Gliedern Sie Ihren Kurs in viele kleine Einheiten, die auch unabhängig voneinander behandelt werden können. Achten Sie darauf, Lernziele klar zu definieren und Lernende anhand von Quizze zu testen. Auf jeden Fall sollten Sie sich darum bemühen, den E-Learning-Kurs möglichst interaktiv zu gestalten und beim Aufbau auf traditionelle Strukturen zu verzichten.

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Dr. Moritz Schulz,
Geschäftsführer

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